Donnerstag, 12. Juli 2012

Erzbischof Schick kritisiert Urteil gegen Mor Gabriel

11.7.2012

Der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick hat das Urteil zu Ungunsten des Klosters Mor Gabriel in der Türkei als "bedenkliches Signal an die christliche Minderheit" gewertet. "Noch mehr als zuvor fragen sich die Christen, ob sie in einem rechtlich verlässlichen Rahmen ihr kirchliches Leben führen können", sagte der Vorsitzende der Kommission Weltkirche der katholischen Deutschen Bischofskonferenz am Dienstag dem Evangelischen Pressedienst (epd) auf Anfrage. Im jahrelangen Rechtsstreit zwischen dem 1.600 Jahre alten syrisch-orthodoxen Kloster Mor Gabriel und dem türkischen Schatzamt habe das Kassationsgericht in Ankara gegen das Kloster entschieden, berichtete Schick. Gegenstand des Verfahrens waren die Eigentumsrechte an Ländereien in der Umgebung des Klosters. Dabei geht es um die Existenzgrundlage des Klosters. Viele Experten hatten den Verlauf des Prozesses unter rechtstaatlichen Gesichtspunkten kritisiert. Mit der Beendigung des Prozesses für das Kloster sei allerdings der Weg frei für eine Klage beim Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte, fügte Bischof Schick hinzu: "Das Kloster Mor Gabriel hat gute Chancen, dort sein Recht zu erstreiten." Mor Gabriel ist das geistliche Zentrum der rund 3.000 syrisch-orthodoxen Christen im Südosten der Türkei. Insgesamt leben den Angaben zufolge rund 100.000 Christen sämtlicher Konfessionen in dem Land.
( epd )
domradio.de

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen