Mittwoch, 22. September 2010

Syrisch-orthodoxe Kirche: Deutsche Diözese geteilt

Bischof Julius zieht aus, ein Abt wird kommen

VON DIETER SCHOLZ

Warburg. Die Synode in Damaskus hat es beschlossen: Die Diözese der syrisch-orthodoxen Kirche von Antiochien in Deutschland wird in zwei Bistümer geteilt. Das Kloster St. Jakob von Sarug in Warburg wird nicht mehr der Bischofssitz der Erzdiözese in Deutschland sein.
Bereits Mitte August hatte ein Dekret die Teilung als Beschluss des Patriarchen Mor Ignatius Zakka I. Iwas, geistliches Oberhaupt der altorientalischen Kirche, angekündigt (die Neue Westfälische berichtete). Gegenüber der NW hatte Erzbischof Mor Julius damals die Entscheidung jedoch als "Sache der Synode" bewertet. Diese tagte jetzt in der syrischen Hauptstadt. Unter den 30 teilnehmenden Bischöfen saß auch der Warburger Bischof.

Aus der Teilung gehen die Bundesländer Berlin, Brandenburg, Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein als Norddiözese und die Bundesländern Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland und Thüringen als Teile einer süddeutschen Diözese hervor. Die beiden Diözesen werden eigene Diözesanräte bilden.

Die Norddiözese sucht bis zum November 2010 in Norddeutschland einen neuen Diözesansitz für Mor Julius Hanna Aydin. Wenn der Bischof in dieser Woche zurückkehrt, werde er "nur noch seine Koffer packen und seiner Wege ziehen", heißt es in Gemeindekreisen. Gronau, Berlin oder Hamburg seien im Gespräch. Die Entscheidung, Warburg zu verlassen, habe Erzbischof Julius selbst getroffen. Für die Süddiözese soll ein neuer Bischof ernannt werden.

Als neuer Abt für das Kloster St. Jakob von Sarug in Warburg wurde der Mönchspriester Raban Georgis Gevriye aus Damaskus ernannt. Der neue Abt sei bereits im Oktober vergangenen Jahres ernannt worden, hatte Bischof Julius Aydin gegenüber der NW erklärt. Im Januar habe er sein Amt in Warburg bereits antreten sollen. Doch blieb der Geistliche bis jetzt aus.

Faktisch werden sich die beiden neu geschaffenen Diözesen nun über die weiteren Aufgaben des Klosters einigen müssen. Ob das Warburger Sarug-Kloster eine Ausbildungsstätte für Priester bleibt, ist dabei völlig unklar. Doch soll die weitläufige Klosteranlage von den beiden Diözesen gemeinsam finanziert werden. Für das Kloster wird vom Patriarchen ein Kuratorium einberufen. Angaben zufolge soll das Klostergrundstück einen Verkehrswert von rund 1,5 Millionen Euro haben.

Die Syrisch-Orthodoxe Kirche von Antiochien gilt nach der Urgemeinde in Jerusalem als die älteste christliche Kirche. In Deutschland zählt die Kirche mehr als 60.000 Gläubige und unterhält bundesweit 53 Pfarreien. Erzbischof Julius Hanna Aydin war im April von drei Männern überfallen worden. Ein Verdächtiger aus Wiesbaden sitzt seit einigen Tagen in Untersuchungshaft. Als Drahtzieher des Anschlags verdächtigt die Bielefelder Polizei einen früheren Diözesanrat der syrisch-orthodoxen Kirche.

Copyright © Neue Westfälische 2010. 21.09.2010

2 Kommentare:

  1. Die NW Zeitung zitiert hier in diesem Bericht Suryoyo Online, ohne SOL namentlich zu erwähnen.

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  2. Sehr geehrter Herr Rabo,
    ich bitte Sie um Kontaktaufnahme zwecks Aufbau eines Spendenkanales deutscher Bürger für das unter der Terrorinvasion leidende syrische Volk und seine Verteidiger.
    Leider konnte ich keine E - Mail Adresse der Syrisch orthodoxen Kirche in Deutschland ausfindig machen, ergo, die Kontaktherstellung klemmt.
    Wir möchten ausdrücklich NICHT über von der deutschen Regierung eingerichtete NGO Kanäle spenden, weil wir in dem Berliner Regime einen Unterstützer der terroristischen Invasoren sehen.
    Wir möchten, das ausschließlich die Menschen IN SYRIEN, über religiöse und ethnische Grenzen hinweg, diese Spenden empfangen und suchen dafür einen geeigneten Kanal.
    Bitte geben Sie in diesem Post Antwort, ich schaue die Tage regelmäßig hinein. Vielleicht finden wir einen Weg.

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