Volker Kauder mit Erzbischof Aktas (r.) und Erzbischof Aydin (l.). Foto: CDU/CSU-Fraktion
Unions-Fraktionschef Volker Kauder hat ein politisches Signal in die Türkei geschickt. In der vergangenen Woche traf er sich mit dem Abt des syrisch-orthodoxen Klosters Mor Gabriel. Seit drei Jahren kämpfen die Christen dort um ihr Land. Teile davon wurden ihnen bereits aberkannt.
Wie die Fraktion auf Anfrage mitteilte, erklärte Kauder in dem Gespräch, er wolle sich auch weiterhin für den Erhalt des Klosters einsetzen. Auch auf europäischer Ebene will sich die Fraktion für die Religionsfreiheit in der Türkei stark machen. Der Fortgang des Gerichtsverfahren in der Türkei werde von Deutschland aus aufmerksam verfolgt, sicherte Kauder dem Abt und Erzbischof, Timotheos Samuel Aktaş, zu. Der Geistliche wurde von Erzbischof Julius Hanna Aydın, dem amtierenden Bischof der syrisch-orthodoxen Kirche in Deutschland, begleitet. Beide waren auf Einladung der Fraktion zu Besuch in Berlin.
Auf Initiative der Unions-Bundestagsfraktion hatte der Deutsche Bundestag bereits in der vergangenen Legislaturperiode in einem Beschluss gefordert, die Rechte der religiösen Minderheiten in der Türkei zu gewähren und den Schutz des Klosters Mor Gabriel sicherzustellen. Auch die SPD-Fraktion teilte im Januar mit: "Das Kloster Mor Gabriel verdient unseren Schutz und muss dauerhaft erhalten bleiben". Mor Gabriel sei das geistliche und kulturelle Zentrum syrisch-orthodoxer Christen in Südostanatolien und eines der letzten intakten Klöster in der Türkei. Das in der Europäischen Menschenrechtskonvention festgeschriebene Recht auf Gedanken-, Gewissens- und Religionsfreiheit dürfe nicht über Umwege ausgehöhlt werden.
Die Streitigkeiten zwischen dem Kloster, seinen Nachbardörfern und türkischen Behörden um seine Grundstücksgrenzen begann vor drei Jahren im Zuge von Landvermessungsarbeiten zur Erstellung von Grundbüchern nach den Vorgaben der Europäischen Union. In einigen Verfahren wurde für, in anderen gegen das Kloster entschieden. Mor Gabriel ist eines der ältesten Klöster der Christenheit. Obwohl Christen in der Türkei heute nur noch eine kleine Minderheit sind, werden sie mit Einschränkungen des türkischen Staates konfrontiert, die das kulturelle Überleben gefährden. So dürfen sie ihre Sprache, das Aramäische, nicht lehren und ihren geistlichen Nachwuchs nicht ausbilden. (pro)
19.04.2011
cducsu.de / pro-medienmagazin.de
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