Donnerstag, 30. Juni 2011

Begegnung mit syrisch-orthodoxen Christen


Kennen lernen: Vertreter der Kirchen und der Politik waren der Einladung der syrisch-orthodoxen Gemeinde in Ochsenfurt zu einem Begegnungsabend gefolgt.
Foto: Uschi Merten

Priester glaubt, von Ochsenfurt gehe Segen aus – Rainer Friedrich: Ökumene bedeutet Toleranz


OCHSENFURT.(ume) Sich mit anderen zusammensetzen, sie kennen lernen und gegenseitiges Verständnis entwickeln wollten Mitglieder der syrisch-orthodoxen Kirche in Ochsenfurt, als sie gemeinsam mit CSU-Stadträtin Rosa Behon einen Abend im Gemeinderaum der St. Malke-Kirche einluden.

Viele kamen, vor allem Vertreter der Kirchen – Besim Turan, der die syrisch-orthodoxe Gemeinde in Ochsenfurt leitet, Diakon Sahin Ok, der katholische Pfarrer Oswald Sternagel, der evangelische Pfarrer Friedrich Wagner, Pfarrer Isa Demir, ein Priester der syrisch-orthodoxen Kirche von Antiochien – aber auch Vertreter der Politik: Bürgermeister Rainer Friedrich, Stadträtin Rosa Behon, und George Goriye, ein Aramäer und CSU-Mitglied. Pfarrer Demir sagte, die Begegnung solle Früchte tragen, weil alle einen Gott, einen Jesus und eine Taufe hätten.

Zwischen den Reden hörte das Publikum beeindruckende Gesänge in aramäischer Sprache.

Besim Turan, der Leiter der Gemeinde, Diakon Sahin Ok und George Goriye bedankten sich bei der Stadt Ochsenfurt, die es der syrisch-orthodoxen Gemeinde ermögliche, seit 20 Jahren Gottesdienste in der Kirche St. Malke abzuhalten.

Bürgermeister Friedrich sagte, er fühle sich wohl in der Ökumene, weil sie Toleranz bedeute. Und diie Stadt Ochsenfurt habe sehr viel für die Integration der früheren Gastarbeiter getan.

Die Pfarrer Sternagel und Wagner fühlten sich geehrt von der Einladung. Sternagel, dessen Pfarrhaus sich in der Nähe der St. Malke Kirche befindet, berichtete, manchmal werde er von den liturgischen Gesängen geweckt oder in den Schlaf gewiegt; das sei angenehm. Wagner ließ von Demirs Wort, nach dem von Ochsenfurt Segen ausgeht, sehr beeindrucken.

Stadträtin Rosa Behon berichtete, sie habe vor 15 Jahren erstmals mit der syrisch-orthodoxen Kirche Kontakt gehabt. Die Verbindung sei über die Freundschaft ihres Sohn mit einer syrisch-orthodoxen entstanden; so sie sich mit der Kultur und den Menschen auseinandergesetzt.

Der Abend war gelungen, nur hätten sich manche noch mehr andersgläubige Ochsenfurter dazu gewünscht.

Mehr Bilder finden Sie unter: http//:wuerzburg.mainpost.de

Die Kirche der Aramäer

Die syrisch-orthodoxe Kirche von Antiochien ist eine altorientalische christliche Kirche. Sie ging im dritten Jahrtausend vor Christus aus der aramäisch-sprachigen Bevölkerung hervor, die in Mesopotamien lebte. Die Aramäer bekannten sich sehr früh zum Christentum, so dass ihre Kirchen und Klöster zu den ältesten Gotteshäusern zählen. Aramäisch wird seit mindestens vier Jahrtausenden gesprochen; es gilt als älteste Sprache der Welt. (Jesus Christus soll aramäisch gesprochen haben.) Heute leben etwa 80 000 Aramäer in Deutschland, 15 000 in der Türkei. In Deutschland gibt es 55 syrisch-orthodoxe Pfarrer und über 80 Gottesdienstorte. In Bayern kümmern sich acht Pfarrer um etwa 8000 Gläubige.

mainpost.de/ 30.6.2011

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