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Mittwoch, 29. Juni 2011
Ossarium von einer Kajaphas-Enkelin identifiziert - mit aramäischer Inschrift
Fundsache, Nr. 998 / Knochenkasten identifiziert
Nach drei Jahren gelingt es israelischen Forschern, das Geheimnis eines etwa 2000 Jahre alten Ossariums zu entschlüsseln. Den Untersuchungen zufolge enthielt der Steinbehälter die Gebeine der Enkelin eines jüdischen Priesters. Der soll laut Bibel an der Verurteilung Jesu beteiligt gewesen sein.
Israelische Forscher haben das Ossarium einer Enkelin des jüdischen Hohepriesters Kajaphas identifiziert, der nach biblischer Überlieferung an der Verurteilung Jesu beteiligt war. Die israelische Altertumsbehörde teilt mit, der 2000 Jahre alte steinerne Knochenkasten trage in aramäischer Sprache die Aufschrift: „Miriam Tochter von Jeshua, Sohn des Kajaphas, Priester von Maasiah aus dem Hause Imri.“ Die Forscher der Universitäten Tel Aviv und Bar Ilan hätten den Angaben zufolge die Echtheit des Funds belegt.
Das Ossarium war vor drei Jahren in die Hände der israelischen Altertumsbehörde gelangt. Grabräuber hätten es bei der Plünderung eines antiken jüdischen Grabs aus der Zeit des zweiten jüdischen Tempels (im Jahre 70 zerstört) gefunden, teilt Yoli Shwartz, die Sprecherin des Amtes, mit. Details über den Erwerb vonseiten der Altertumsbehörde wollte sie nicht nennen.
Kasten stammt aus der Heimat Jesu
Ermittlungen hätten ergeben, dass der Knochenkasten aus einer Grabstätte im Tal Elah in der einstigen Judäa stammt. Nach damaligem jüdischen Brauch wurde der Leichnam zunächst normal beigesetzt. Nach etwa einem Jahr wurden die Knochen dann für eine zweite Bestattung eingesammelt und in Ossarien gelegt.
Joseph Kajaphas, jüdischer Hohepriester in den Jahren 18 bis 36, ist eine negative Figur in der christlichen Überlieferung. Nach der Darstellung in den Evangelien war er maßgeblich an der Verurteilung von Jesus Christus beteiligt, der von den Römern gekreuzigt wurde. Der römische Statthalter von Judäa, Valerius Gratus, hatte Kajaphas als Hohepriester bestellt.
Mittwoch, 29. Juni 2011
dpa / n-tv.de
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