Dienstag, 11. Oktober 2011

Nach den Bietigheimer Aramäern zeigt auch das Unternehmen Wiesbauer Interesse

BIETIGHEIM-BISSINGEN, 11. OKTOBER 2011

Ezelstraße: Fläche begehrt

Nach den Aramäern zeigt auch das Unternehmen Wiesbauer Interesse

Ein Grundstück der Stadt an der Ezelstraße ist offensichtlich sehr begehrt. Neben der Syrisch-Orthodoxen Gemeinde würde auch das Unternehmen Wiesbauer gerne den Zuschlag bekommen.

Rund 9900 Quadratmeter Fläche stehen an der Ezelstraße für eine Bebauung bereit. Wie berichtet, machen sich gut 300 aramäische Familien der Syrisch-Orthodoxen Gemeinde große Hoffnungen, dieses Grundstück von der Stadt erwerben zu können, um an dieser Stelle eine Kirche bauen zu können.

Schon seit Jahren sind die Christen auf der Suche nach einem Standort in der Stadt. Für den Bau des geplanten Gotteshauses in der Größenordnung von neun Metern Höhe sowie einer Grundfläche von 20 mal 33 Metern haben die Gemeindemitglieder rund drei Millionen Euro zusammengetragen, die fertigen Pläne für den Neubau liegen in der Schublade.

Die Interessen der Aramäer ficht der Bietigheimer Unternehmer und CDU-Gemeinderat Thomas Wiesbauer nicht an. Er signalisiert aber ebenfalls ein deutliches Interesse für das Grundstück an der Ezelstraße, das sich praktisch nur um die Ecke des Firmenhauptsitzes in der Laiernstraße befindet. Das Unternehmen hat derzeit 130 Mitarbeiter. Der Fuhrpark umfasst 50 Kran- plus 25 Transportfahrzeuge, daraus resultieren Stell- und Lagerplatzproblem, so Geschäftsführer Thomas Wiesbauer.

Die ständig steigende Nachfrage nach den großen Fahrzeugen hat unterdessen dazu geführt, dass Wiesbauer neben dem Hauptsitz in Bietigheim auch in Neckarsulm, am Stuttgarter Flughafen und in Schwaikheim Niederlassungen hat. Vor allem die langen Gitterteile für die großen Kräne brauchen Platz. Und die hätte man aus logistischen Gründen gerne in Bietigheim zentral gelagert, weil hier der Einsatz dieser Kräne logistisch abgewickelt wird - nur fehlt eben der Platz dafür. Da käme die Fläche an der Ezelstraße wie gerufen, weil dort, so Wiesbauer, genügend Lagerplatz als auch genügend Platz zum Rangieren der großen Fahrzeuge wäre.

Ein weiterer Grund für Wiesbauers Wunsch nach mehr Fläche sind Windkraftanlagen, für die man den Service weiter ausbauen will. Dieser Servicebereich konzentriere sich bislang nur auf Norddeutschland, südlich der Mainlinie gibt es dies kaum.

Nötig ist für das Vorhalten großer und schwerer Anlagenkomponenten für Windkraftanlagen, wie etwa Getriebe, allerdings wieder Platz für eine Halle. Und diese sollte, wegen kurzer Kommunikationswege und der Vermeidung von Reibungs- und Zeitverluste im betrieblichen Ablauf, in der Nähe des Firmenhauptsitzes stehen. Dorthin könnte man dann auch die Industriemontageabteilung auslagern und vergrößern. "Der Markt entsteht jetzt", sagt der Geschäftsführer über die Entwicklung von Servicedienstleistungen von Windkraftanlagen.

"Das knappste Gut sind Gewerbeflächen", so Wiesbauer. Er benötige für sein Unternehmen Fläche, weil bereits vorhandene Geschäftsfelder ausgebaut werden sollen und gleichzeitig in Bietigheim eine Zentralisation der Kräne und der Transportfahrzeuge stattfindet. Abwanderungspläne wischt Thomas Wiesbauer vom Tisch und betont ausdrücklich, mit seinem Unternehmen in der Stadt ansässig bleiben zu wollen. Er sei Bietigheimer und wolle nicht weg. "Hier weiß ich, mit wem ich mich zu prügeln habe".

Die Entscheidung über die Vergabe der städtischen Gewerbefläche an der Ezelstraße soll noch in diesem Jahr im Gemeinderat fallen. Und Thomas Wiesbauer weiß, dass dies keine einfache Entscheidung wird.

Redaktion: JÖRG PALITZSCH
boennigheimerzeitung.de

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen