Donnerstag, 23. August 2012

„Stephanus-Preis 2012“ für syrisch-orthodoxe Ordensschwester Hatune Dogan

19.08.2012

Warburg (idea) – Für ihren weltweiten Einsatz für verfolgte und benachteiligte Christen hat die aus der Türkei stammende syrisch-orthodoxe Ordensschwester Hatune Dogan den „Stephanus-Preis 2012“ erhalten. Der Preis ist nach dem Diakon der christlichen Urgemeinde, Stephanus, benannt, der als erster Märtyrer wegen seines Bekenntnisses zu Jesus Christus gesteinigt wurde. Der Gründer der „Stephanus-Stiftung für verfolgte Christen“ (Frankfurt am Main), Oberstudienrat i.R. Wolfgang Link (Gengenbach/Schwarzwald), überreichte den mit 1.500 Euro dotierten Preis am 18. August in Warburg (bei Paderborn). Die 42-jährige Preisträgerin gründete das Hilfswerk „Helfende Hände für die Armen“ und rief die „Schwester Hatune Stiftung“ ins Leben. Inzwischen koordiniert Frau Dogan die Arbeit von weltweit rund 5.000 Mitarbeitern. In Indien beispielsweise baut die Stiftung jährlich rund 500 Brunnen für jeweils 500 Euro, versorgt 15.000 Patienten unabhängig von deren religiösem Bekenntnis kostenlos mit Medikamenten, kauft nach dem Prinzip „Hilfe zur Selbsthilfe“ für jeweils 300 Euro Armen eine Kuh, damit sie sich selbst ernähren können oder übernimmt das Schulgeld für Waisenkinder und bildet Näherinnen aus.

„Jeder Preisträger lebt mit den Christen in der Bedrängnis“

Die Stephanus-Stiftung für verfolgte Christen steht der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) mit Sitz in Frankfurt am Main nahe. Deren Geschäftsführer, Karl Hafen, sagte in einem Grußwort, dass es alle Preisträger auszeichne, dass ihren Worten Taten folgten: „Jeder unserer Preisträger lebt mit den Christen in der Bedrängnis.“ Der Erzbischof der Syrisch-Orthodoxen Kirche in Deutschland, Julius Hanna Aydin (Warburg), zeigte sich beeindruckt von dem Mut Dogans und davon, dass sie sich auch in „gefährlichen Situationen einmische und für verfolgte Christen eintrete.“ Die Laudatio hielt der Sprecher der IGFM-Gruppe Karlsruhe, Wilfrid Puhl-Schmidt. Wie er betonte, hat Hatune Dogan ihr „Leben total auf Verfolgte und Erniedrigte eingestellt“. Sie verstünde Flüchtlinge, weil sie selbst ein Flüchtling war und als 14-Jährige mit ihren Eltern aus der Türkei nach Deutschland floh. Zudem würdigte Puhl-Schmidt ihre Wahrheitsliebe. Dogan beschreibe nicht nur Symptome, sondern decke Lügen auf. Vor allem den Medien habe sie immer wieder vorgeworfen, „die unvorstellbaren Greuel islamischer Extremisten an Christen zu verschweigen oder zu verharmlosen“. Die Kraft für ihre Arbeit beziehe sie aus der Bibel. Ihr Leitspruch steht im Matthäus-Evangelium: „Ich sage euch, was ihr einem der geringsten Menschen getan habt, das habt ihr mir getan.“

Wie die Stephanus-Stiftung hilft

Die Stephanus-Stiftung unterstützt in Not geratene verfolgte Christen mit einem Zuschuss zum Lebensunterhalt und zu Anwaltskosten. Ferner stellt sie christlichen Gemeinden Bibeln und christliche Literatur zur Verfügung. Außerdem macht sie die Öffentlichkeit auf die Lage bedrängter Christen aufmerksam und fordert Regierungen auf, die Religionsfreiheit zu achten. Den Stephanus-Preis erhielten bisher unter anderen der chaldäisch-katholische Erzbischof Louis Sako (Kirkuk/Irak), der Leiter der pakistanischen Menschenrechtsorganisation CLAAS, Joseph Francis (Lahore), und die Sängerin Helen Berhane, die in Eritrea eingesperrt und schwer gefoltert wurde, weil sie nicht auf ihre evangelikalen Glaubensüberzeugungen und ihre Missionsarbeit verzichten wollte. Im vergangenen Jahr wurde die Evangelische Nachrichtenagentur idea (Wetzlar) für ihre Berichterstattung über Christenverfolgung mit dem Preis geehrt.
idea.de

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