Freitag, 1. Februar 2013

Unbekannte beschmieren Wohn- und Geschäftshäuser einer aramäischen Familie - Suryoyo Sat TV



Gütersloh -Graffiti-Spur führt nach Syrien
 

 

Jakub (25), jüngster der drei Brüder, reinigt die Schaufenster des Werbebüros an der Herzebrocker Straße. Foto: Carsten Borgmeier

Donnerstag, 31. Januar 2013
- 18:47 Uhr
 
Von Carsten Borgmeier
 
Gütersloh (WB). Drei Wohn- und Geschäftshäuser einer aramäischen Familie sind in der Nacht zu Donnerstag in Gütersloh beschmiert worden. »Das ist erst der Anfang«, sprühten bislang unbekannte Täter in großen Buchstaben auf Fassaden und Schaufenster. Einen rechtsradikalen Hintergrund schließt der Staatsschutz Bielefeld aber aus.
Die betroffenen Gebäude befinden sich an Herzebrocker- und Georgstraße sowie am Brockweg. Bei den Geschädigten handelt es sich um drei Brüder, von denen die beiden jüngeren (25 und 32 Jahre alt) eine Werbeagentur an der Herzebrocker Straße und einen Hermes-Paketshop betreiben. Der älteste Bruder (35) soll als Studioleiter bei dem im Madison-Fit-Garden an der Georgstraße ansässigen Fernsehsender der Aramäer tätig sein. Auch die Privatunterkunft des TV-Journalisten am Brockweg wurde beschmiert.

Nach Auskunft des ermittelnden Kommissariatsleiters Ulrich Buchalla aus der Staatsschutzabteilung der Bielefelder Polizei sind die Ursachen für den Graffiti-Anschlag, bei dem nur geringer Sachschaden entstand, im Syrienkonflikt zu suchen. Viele im Kreis Gütersloh lebende Mitglieder dieser christlichen Volksgruppe hätten Wurzeln im derzeit umkämpften Syrien. Im Kreis Gütersloh leben seinen Angaben nach etwa 15 000 Aramäer. Daher schließt Ulrich Buchalla nach bisherigem Ermittlungsstand Rechtsradikale als Urheber der Schmierereien aus. Weitere Auskünfte gab er zu dem Vorfall nicht. Es sei aber der erste Anschlag dieser Art auf Aramäer im Bereich Gütersloh und Bielefeld.
westfalen-blatt.de

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