Montag, 13. Mai 2013

Syrisch-orthodoxe Kirche feiert Amtseinführung des Erzbischof Julius Hanna Aydin


Delmenhorster Kreisblatt: 12.5.2013

Delmenhorst

Über 1000 Besucher begrüßen neuen Erzbischof

zum BILD: Würdenträger: Der Erzbischof Mor Julius Dr. Hanna Aydin (Mitte) bei der feierlichen Amtseinführung. FOTO: Andreas Nistler 

Delmenhorst (rh). Delmenhorst ist seit diesem Sonntag um eine Attraktion reicher. Die Stadt ist nun offiziell Bischofssitz. Festlich hat die St.-Johannes-Gemeinde der syrisch-orthodoxen Kirche von Antiochien den Amtsantritt von Erzbischof Mor Julius Dr. Hanna Aydin begangen. Vor mehr als 1000 Besuchern standen am frühen Nachmittag im Gemeindesaal an der Elsflether Straße Gäste aus Politik und Religion Spalier, um ihre Grüße und Wünsche zur Amtseinführung zu überbringen.

Der bisher in Warburg residierende Erzbischof ist von seiner Kirche mit der Aufgabe betreut worden, seine Glaubensgemeinschaft als Patrialcharvikar bundesweit in staatlichen wie in ökumenischen Angelegenheit zu repräsentieren. Gleichzeitig übernimmt der Erzbischof besondere Verantwortung für die aramäischen Gemeinden von Ganderkesee und Delmenhorst. Den Tag seiner Einführung nutzte Hanna Aydin, um nach dem festlichen Morgengottesdienst eine erste öffentliche Audienz in seinem frisch renovierten Bischofssitz zu geben, der in unmittelbarer Nachbarschaft der Johannes-Kirche angesiedelt ist.

Die zahlreich erschienenen Theologen der katholischen sowie der evangelischen Kirchen, darunter Hanna Aydins Doktorvater Professor Jürgen Tubach aus Halle/Saale, hoben die hohe Bedeutung hervor, die der Erzbischof in seinem neuen Amt für gelebte Ökumene unter den christlichen Kirchen leisten könne. Auch der Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde Delmenhorst, Pedro Becerra, begrüßte den Erzbischof herzlich in der Stadt.

Doch auch traurig-ernste Töne mischten sich in das Programm der Amtseinführung. So beteten alle Anwesenden gemeinsam ein Vaterunser für zwei gegenwärtig in Syrien inhaftierte Bischöfe. Der ehemalige Bremer Bürgermeister Henning Scherf erinnerte an das schwere Los, das die syrisch-orthodoxen Christen aus der Türkei nach Deutschland geführt habe, wo sie inzwischen eine neue Heimat gefunden hätten. „Es gibt immer wieder Neuanfänge“, hob der Ex-Politiker ermunternd hervor. Bremen freue sich ohne Neid mit Delmenhorst über den nun erreichten Status als Bischofsstadt.
dk-online.de

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen