6.02.2011 / WARBURG/PADERBORN
"Ihr Ziel war der Tod"
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Warburg/Paderborn (JS). Sollten die drei Männer, die am 15. April vergangenen Jahres Erzbischof Mor Julius Hanna Aydin überfielen und sich nunmehr vor dem Paderborner Schwurgericht verantworten müssen, tatsächlich dessen Tod im Sinn gehabt haben? Das Oberhaupt der syrisch-orthodoxen Kirche ist davon jedenfalls felsenfest überzeugt. Die drei Männer seien "Gesandte", sagte der 64-Jährige am Freitag in seiner Vernehmung vor dem Paderborner Schwurgericht in der für ihn typischen blumigen Sprache.
Als "gedungene Mörder" dürften das die anderen Prozessbeteiligten für sich übersetzt haben. Schließlich bekundete der Bischof, der lebhaft den mit Schlägen, Fesselung und Knebelung einhergegangenen Überfall schilderte, ausdrücklich: "Ihr Ziel war der Tod." Dass die Angeklagten dabei auf eigene Faust handelten, glaubt Erzbischof Julius nicht. Der ehemalige Diözesanratsvorsitzende Aslan K. habe das Trio beauftragen lassen, ihn "gegen Geld" zu töten, sagte er. Mehr als einmal habe ihn nämlich der 63-Jährige aus Wiesbadener bedroht - auch mit dem Tode. Schließlich habe es einen "harten Streit" gegeben, in dessen Verlauf er Aslan K. sogar exkommuniziert habe.
Dass das Leben des Geistlichen tatsächlich in Gefahr war an diesem frühen Aprilmorgen, bestätigte der Rechtsmediziner Dr. Bernd Karger. Das Klebeband, das die Täter über die Nase und den Mund des Bischofs gezogen hatten, sei durchaus geeignet gewesen "die Luftzufuhr zu beenden". "Das hätte zum Tode führen können", so der Experte.
Ausführungen, denen Mor Julius Hanna Aydin gelassen lauschte. Empört reagierte er allerdings, als er hörte, dass die drei Angeklagten unisono bekundet hatten, keinerlei Geld gefunden, geschweige denn entwendet zu haben. Sie sollten doch alles zugeben und bereuen, meinte er, stellte seine Verzeihung in Aussicht und führte nochmals aus, dass sich in seinem Zimmer 37.000 Euro Spendengelder befunden hätten, die seit der Tat verschwunden seien.
Just das mag hingegen die Verteidigung nicht glauben. Der Bischof könne seine Schulden nicht begleichen und behaupte von daher bestohlen worden zu sein, vermuteten sie.
Ob dem so ist, wird das Gericht im Verlauf des kommenden Monats zu klären versuchen und auch, ob der am Dienstag festgenommene Aslan K. Spiritus Rector der Tat ist. Dass es dabei nicht locker lassen wird, davon lieferte es am Freitag einen eindrucksvollen Beweis. Der Vorsitzende Richter Bernd Emminghaus ließ sich von einem Schwächeanfall im Beratungszimmer jedenfalls nicht bremsen. Er startete mit vierstündiger Verspätung souverän die Befragung des Bischofs. OWL
www.nw-news.de
Online Journal über die Syrisch-Orthodoxe Kirche, Syrische Studien und Aramäer / www.suryoyo-online.org
Samstag, 26. Februar 2011
Freitag, 25. Februar 2011
Syrisch-orthodoxer Pfarrer Lahdo Özkaya wird zum Dekan ernannt
Gronau - In einer feierlichen Zeremonie wird am kommenden Sonntag (27. Februar) Pfarrer Lahdo Özkaya zum Dekan (Chorepiskopus) ernannt. Bischof Mor Julius Dr. Hanna Aydin aus Warburg wird die Ernennung ab 12 Uhr in der syrisch-orthodoxen Kirche an der Zollstraße vornehmen. Begleitet wird der Vorgang von mehreren Bischöfen, Priestern und Würdenträgern aus dem In- und Ausland.
Zum Hohenpriester wird ein Pfarrer nach einer langjährigen Dienstzeit sowie für besondere Verdienste im Namen der Kirche ernannt. Der Chorepiskopus steht in der kirchlichen Hierarchie der syrisch-orthodoxen Kirche von Antiochien über dem Pfarrer und hat unter anderem die Aufgabe, den Bischof bei Abwesenheit in wichtigen Entscheidungen zu vertreten.
Pfarrer Lahdo Özkaya wurde am 12. September 1937 als eines von insgesamt sechs Kindern einer angesehenen Familie in der Umgebung von Enhil (Tur Abdin) in der Südost-Türkei geboren. Nach seiner Heirat mit Seyde Özkaya wurde er vom damaligen Erzbischof Mor Fuliksinos Hanna Dolabani im September 1968 im Kloster Deyrulzafaran in der Provinzstadt Mardin zum Priester geweiht.
Als Gemeindepfarrer von etwa 120 Familien in der Provinzstadt Adiyaman und Umgebung nahm er in der Folge priesterliche Aufgaben mit größtem Einsatz und Mut wahr. So taufte er nach Angaben der Gemeinde in seiner 17-jährigen Dienstzeit unter anderem 130 Familien, die in Folge der Zwangsislamisierung und des Völkermordes an den dort lebenden Christen („Seyfo“) um 1915 zum Islam übergetreten waren.
In Absprache mit dem Bischof emigrierte Lahdo Özkaya im Jahre 1985 mit seiner neunköpfigen Familie nach Deutschland, nachdem die Gemeinde in Adiyaman auf nur 17 Familien geschrumpft war. Unter dem damaligen Erzbischof Mor Julius Jeshu Cicek sollte er die kleine aufstrebende aramäische Gemeinde in Gronau - damals rund 17 Familien - betreuen. In den nunmehr 26 Jahren seiner Dienstzeit als Pfarrer ist die Gemeinde in Gronau, im Kreis Borken, in Steinfurt und Nordhorn auf etwa 400 Familien angewachsen, die seelsorgerisch betreut werden.
Bedeutende Ereignisse in der Amtszeit von Pfarrer Lahdo Özkaya sind die Errichtung der syrisch-orthodoxen Kirche Mor Jesaja an der Zollstraße, der Bau des Gemeindesaals sowie des Jugend- und Kulturzentrums, das in Kürze geweiht wird.
www.bbv-net.de / 24.2.2011
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Eigene Anmerkung:
Chorepiskopos übersetzt man auf Deutsch nicht als Dekan. Richtig wäre Erzpriester, auch nicht Höhenpriester (dies wäre „rish-kohne“ und bedeutet „Bischof“). Unsere Syrisch-Orthodoxen im deutschsprachigen Raum verwenden den Begriff nicht richtig und geben es so weiter. Die eigentliche Bedeutung des Chorepikopos (Griechisch: χωρα/Chora + episkopos) ist „Bischof des Landes“. Der große syrische Gelehrter und Dichter Mor Jakob von Srugh war Chorepiskopos. Früher war der Amtsinhaber ein richtiger Bischof mit Gewalt des bischöflichen Amtes, heute nicht mehr, ist eher nur Titel ohne jegliche Gewaltbefugnis. In amtlichen Briefen des Patriarchen steht die Bezeichnung „Khuroyo“ [Khoroyo] und nicht Chorepiskopos. Gabriel Rabo.
Zum Hohenpriester wird ein Pfarrer nach einer langjährigen Dienstzeit sowie für besondere Verdienste im Namen der Kirche ernannt. Der Chorepiskopus steht in der kirchlichen Hierarchie der syrisch-orthodoxen Kirche von Antiochien über dem Pfarrer und hat unter anderem die Aufgabe, den Bischof bei Abwesenheit in wichtigen Entscheidungen zu vertreten.
Pfarrer Lahdo Özkaya wurde am 12. September 1937 als eines von insgesamt sechs Kindern einer angesehenen Familie in der Umgebung von Enhil (Tur Abdin) in der Südost-Türkei geboren. Nach seiner Heirat mit Seyde Özkaya wurde er vom damaligen Erzbischof Mor Fuliksinos Hanna Dolabani im September 1968 im Kloster Deyrulzafaran in der Provinzstadt Mardin zum Priester geweiht.
Als Gemeindepfarrer von etwa 120 Familien in der Provinzstadt Adiyaman und Umgebung nahm er in der Folge priesterliche Aufgaben mit größtem Einsatz und Mut wahr. So taufte er nach Angaben der Gemeinde in seiner 17-jährigen Dienstzeit unter anderem 130 Familien, die in Folge der Zwangsislamisierung und des Völkermordes an den dort lebenden Christen („Seyfo“) um 1915 zum Islam übergetreten waren.
In Absprache mit dem Bischof emigrierte Lahdo Özkaya im Jahre 1985 mit seiner neunköpfigen Familie nach Deutschland, nachdem die Gemeinde in Adiyaman auf nur 17 Familien geschrumpft war. Unter dem damaligen Erzbischof Mor Julius Jeshu Cicek sollte er die kleine aufstrebende aramäische Gemeinde in Gronau - damals rund 17 Familien - betreuen. In den nunmehr 26 Jahren seiner Dienstzeit als Pfarrer ist die Gemeinde in Gronau, im Kreis Borken, in Steinfurt und Nordhorn auf etwa 400 Familien angewachsen, die seelsorgerisch betreut werden.
Bedeutende Ereignisse in der Amtszeit von Pfarrer Lahdo Özkaya sind die Errichtung der syrisch-orthodoxen Kirche Mor Jesaja an der Zollstraße, der Bau des Gemeindesaals sowie des Jugend- und Kulturzentrums, das in Kürze geweiht wird.
www.bbv-net.de / 24.2.2011
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Eigene Anmerkung:
Chorepiskopos übersetzt man auf Deutsch nicht als Dekan. Richtig wäre Erzpriester, auch nicht Höhenpriester (dies wäre „rish-kohne“ und bedeutet „Bischof“). Unsere Syrisch-Orthodoxen im deutschsprachigen Raum verwenden den Begriff nicht richtig und geben es so weiter. Die eigentliche Bedeutung des Chorepikopos (Griechisch: χωρα/Chora + episkopos) ist „Bischof des Landes“. Der große syrische Gelehrter und Dichter Mor Jakob von Srugh war Chorepiskopos. Früher war der Amtsinhaber ein richtiger Bischof mit Gewalt des bischöflichen Amtes, heute nicht mehr, ist eher nur Titel ohne jegliche Gewaltbefugnis. In amtlichen Briefen des Patriarchen steht die Bezeichnung „Khuroyo“ [Khoroyo] und nicht Chorepiskopos. Gabriel Rabo.
Syriac monastery to be included in Faith Park
Wednesday, February 23, 2011
VERCİHAN ZİFLİOĞLU
ISTANBUL - Hürriyet Daily News
The thousands-of-years-old Syriac Mor Yakup Monastery complex in Mardin’s Nusaybin district is being restored. The historic monastery and a nearby tomb of a 13th-generation grandchild of the Prophet Mohammed will be united and opened to tourism as a Culture and Faith Park Complex. Mardin Gov. Hasan Duruer says the project will emphasize the beauty of living together
Mor Yakup Monastery in Nusaybin.
Mor Yakup Monastery in Nusaybin.
The restoration of churches and monasteries in Anatolia has not lost speed over the last few years, and the next relic slated to undergo reconstruction work is the Mor Yakup Monastery complex in the southeastern province of Mardin.
After the restoration of the historic Armenian Surp Haç Church on Akdamar Island in the eastern province of Van, works in Mardin’s Nusaybin district have gained speed. The Mor Yakup complex, which dates back to the year 326 and belongs to a Syriac community foundation, will be united with the 12th-century Zeynel Abidin complex and open to tourism as a “Culture and Faith Park” in the coming months.
“We hope to contribute to the economy by reviving faith and culture tourism in Nusaybin,” Mardin Gov. Hasan Duruer told the Hürriyet Daily News & Economic Review. He said their aim was to strengthen the dialogue between cultures. “Polarization between cultures and faiths increases in our daily lives. This project to build a culture and faith park aims to emphasize the beauty of brotherhood and living next to one another.”
The thousands-of-years-old church has recently come up due to the increasing number of attacks on it.
Common excavation with Syria
The restorations and excavations for the Faith Park project started in 2000. Duruer said during the restoration, 15 statues on calcareous ground, a mosaic panel, chamber ruins and 225 graves were found in the northern limestone grounds of the church as well as the ruins of a school that belongs to the monastery complex.
He said right after the opening of the park, archaeological excavations will begin to unearth the ancient city of Nisibis. “A part of the ancient city is within the borders of Syria and so we intend to pursue the work together with Syria,” he said.
Mor Evgin Monastery will also be restored
The governor said the monastery complex was abandoned prior to the restoration. “A place for a metropolitan bishop, which was constructed in 1872, was used as a house by a Muslim family. The part of the monastery that was underground was forested; that’s why no obvious trace of the monastery was visible.”
The governor also said the Zeynel Abidin complex includes the tomb of the 13th-generation granddaughter of the Prophet Mohammed. “The complex includes Zeynel Abidin’s sister Sitti Zeynep’s tomb as well. The student rooms that can be found right next to the tomb serve as Koran course classrooms today.”
In previous years, due to senseless reconstruction plans, seven buildings were constructed in the area between the Mor Yakup Church and the Zeynel Abdin complex, according to Duruer. He said after approving the project, the Turkish Culture and Tourism Ministry had those buildings emptied and demolished.
Duruer said the works in Nusaybin would not be limited to the Mor Yakup Church and the Zeynel Abidin complex. The restoration of the fourth-century Mor Evgin Monastery, which still lies within the borders of Nusaybin, will also start in the near future. “Nusaybin will have an important tourism potential once these historic renovations are done.”
VERCİHAN ZİFLİOĞLU
ISTANBUL - Hürriyet Daily News
The thousands-of-years-old Syriac Mor Yakup Monastery complex in Mardin’s Nusaybin district is being restored. The historic monastery and a nearby tomb of a 13th-generation grandchild of the Prophet Mohammed will be united and opened to tourism as a Culture and Faith Park Complex. Mardin Gov. Hasan Duruer says the project will emphasize the beauty of living together
Mor Yakup Monastery in Nusaybin.
Mor Yakup Monastery in Nusaybin.
The restoration of churches and monasteries in Anatolia has not lost speed over the last few years, and the next relic slated to undergo reconstruction work is the Mor Yakup Monastery complex in the southeastern province of Mardin.
After the restoration of the historic Armenian Surp Haç Church on Akdamar Island in the eastern province of Van, works in Mardin’s Nusaybin district have gained speed. The Mor Yakup complex, which dates back to the year 326 and belongs to a Syriac community foundation, will be united with the 12th-century Zeynel Abidin complex and open to tourism as a “Culture and Faith Park” in the coming months.
“We hope to contribute to the economy by reviving faith and culture tourism in Nusaybin,” Mardin Gov. Hasan Duruer told the Hürriyet Daily News & Economic Review. He said their aim was to strengthen the dialogue between cultures. “Polarization between cultures and faiths increases in our daily lives. This project to build a culture and faith park aims to emphasize the beauty of brotherhood and living next to one another.”
The thousands-of-years-old church has recently come up due to the increasing number of attacks on it.
Common excavation with Syria
The restorations and excavations for the Faith Park project started in 2000. Duruer said during the restoration, 15 statues on calcareous ground, a mosaic panel, chamber ruins and 225 graves were found in the northern limestone grounds of the church as well as the ruins of a school that belongs to the monastery complex.
He said right after the opening of the park, archaeological excavations will begin to unearth the ancient city of Nisibis. “A part of the ancient city is within the borders of Syria and so we intend to pursue the work together with Syria,” he said.
Mor Evgin Monastery will also be restored
The governor said the monastery complex was abandoned prior to the restoration. “A place for a metropolitan bishop, which was constructed in 1872, was used as a house by a Muslim family. The part of the monastery that was underground was forested; that’s why no obvious trace of the monastery was visible.”
The governor also said the Zeynel Abidin complex includes the tomb of the 13th-generation granddaughter of the Prophet Mohammed. “The complex includes Zeynel Abidin’s sister Sitti Zeynep’s tomb as well. The student rooms that can be found right next to the tomb serve as Koran course classrooms today.”
In previous years, due to senseless reconstruction plans, seven buildings were constructed in the area between the Mor Yakup Church and the Zeynel Abdin complex, according to Duruer. He said after approving the project, the Turkish Culture and Tourism Ministry had those buildings emptied and demolished.
Duruer said the works in Nusaybin would not be limited to the Mor Yakup Church and the Zeynel Abidin complex. The restoration of the fourth-century Mor Evgin Monastery, which still lies within the borders of Nusaybin, will also start in the near future. “Nusaybin will have an important tourism potential once these historic renovations are done.”
Donnerstag, 24. Februar 2011
Erneut schwerer Rückschlag für das Kloster Mor Gabriel
Das Kloster Mor Gabriel hat auch den zweiten Prozess verloren, (1. Prozess war im Januar 2011 und 2. Prozess im Februar 2011).
Anbei die Stellungnahme/Presseerklärung der CDU/CSU-Bundesabgeordnete im deutschen Parlament. Gabriel Rabo.
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24.02.2011
Ute Granold, Erika Steinbach
Erneut schwerer Rückschlag für das Kloster Mor Gabriel
Anstatt sich Europa anzunähern, entfernt sich die Türkei immer mehr
Letzte Woche hat das Oberste Gericht in Ankara im sogenannten „Waldverfahren“ entschieden, dass weitere 27, 6 Hektar Ländereien des Klosters Mor Gabriel dem staatlichen Forstamt zugesprochen werden. Hierzu erklären die Sprecherin für Menschenrechte und Humanitäre Hilfe der CDU/CSU-Bundestagsfraktion Erika Steinbach und die Obfrau im Ausschuss für Menschenrechte und Humanitäre Hilfe Ute Granold:
„Durch das neue Urteil des Obersten Gerichts wurde erneut deutlich, wie das Christentum in der Türkei systematisch marginalisiert und entrechtet wird.
Bereits Ende Januar wurde durch ein Urteil des Obersten Gerichts 24,4 Hektar Land des Klosters Mor Gabriel enteignet. Durch das neue Urteil werden nun weitere 27,6 Hektar Land des Klosters enteignet, insgesamt also 52 Hektar.
Beide Entscheidungen bedeuten einen schweren Rückschlag für die verbliebene christliche Minderheit in der Türkei und verheißen nichts Gutes für das noch ausstehende Gerichtsverfahren am 4. Mai 2011.
Das erneute Urteil ist ein deutliches Beispiel dafür, dass die Religionsfreiheit in der Türkei nur auf dem Papier steht.
Es bestätigt wiederum die negative Bewertung der Türkei durch die EU-Kommission in ihren Fortschrittsberichten. Anstatt sich Europa anzunähern, entfernt sich die Türkei immer mehr.“
24.02.2011
Ingrid Fischbach, Dr. Maria Flachsbarth
Türkei muss Religionsfreiheit sicherstellen
Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion sagt den Aramäern weiterhin Unterstützung zu
Das Oberste Gericht in Ankara hat letzte Woche die Berufung des Klosters Mor Gabriel in der Türkei gegen eine frühere negative Entscheidung des Gerichts in Midyat abgewiesen und große Landflächen, die seit Jahrhunderten im Besitz des Klosters sind, der staatlichen Forstbehörde zugesprochen. Dazu erklären die stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Ingrid Fischbach, und die Beauftragte für Kirchen und Religionsgemeinschaften, Maria Flachsbarth:
„Die Enteignung von ca. 27,6 Hektar Land des im Jahr 397 gegründeten syrisch-orthodoxen Klosters Mor Gabriel im Tur Abdin in der Türkei und die weitere negative Entscheidung des Obersten Gerichtshofes in Ankara bestätigen eine Entwicklung, die wir mit großer Sorge verfolgen. Bereits am 26. Januar 2011 urteilte der Oberste Gerichtshof in Ankara gegen das Kloster Mor Gabriel und sprach der Staatskasse 24,4 Hektar Land zu. Insgesamt wurden somit bisher ca. 52 Hektar Land enteignet.
Bei den Enteignungen geht es nicht nur um die Eigentumsrechte des Klosters - eines der ältesten christlichen Klöster der Welt -, sondern letztlich um seine Existenz als solches und die Zukunft der Aramäer in der Türkei. Das Kloster Mor Gabriel mit seiner 1600 Jahre währenden Tradition als geistiges Zentrum der weltweit verstreuten aramäischen Gemeinschaft steht geradezu symbolisch für die schwierige Lage der Christen in der Türkei.
Unsere Solidarität gilt dem Abt sowie den weiteren verbliebenen Bewohnern des Klosters und der aramäischen Gemeinde. Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion sagt den Aramäern weiterhin Unterstützung zu und fordert die türkische Regierung auf, das Recht auf Religionsfreiheit sicherzustellen.“
Quelle: www.cducsu.de
Anbei die Stellungnahme/Presseerklärung der CDU/CSU-Bundesabgeordnete im deutschen Parlament. Gabriel Rabo.
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24.02.2011
Ute Granold, Erika Steinbach
Erneut schwerer Rückschlag für das Kloster Mor Gabriel
Anstatt sich Europa anzunähern, entfernt sich die Türkei immer mehr
Letzte Woche hat das Oberste Gericht in Ankara im sogenannten „Waldverfahren“ entschieden, dass weitere 27, 6 Hektar Ländereien des Klosters Mor Gabriel dem staatlichen Forstamt zugesprochen werden. Hierzu erklären die Sprecherin für Menschenrechte und Humanitäre Hilfe der CDU/CSU-Bundestagsfraktion Erika Steinbach und die Obfrau im Ausschuss für Menschenrechte und Humanitäre Hilfe Ute Granold:
„Durch das neue Urteil des Obersten Gerichts wurde erneut deutlich, wie das Christentum in der Türkei systematisch marginalisiert und entrechtet wird.
Bereits Ende Januar wurde durch ein Urteil des Obersten Gerichts 24,4 Hektar Land des Klosters Mor Gabriel enteignet. Durch das neue Urteil werden nun weitere 27,6 Hektar Land des Klosters enteignet, insgesamt also 52 Hektar.
Beide Entscheidungen bedeuten einen schweren Rückschlag für die verbliebene christliche Minderheit in der Türkei und verheißen nichts Gutes für das noch ausstehende Gerichtsverfahren am 4. Mai 2011.
Das erneute Urteil ist ein deutliches Beispiel dafür, dass die Religionsfreiheit in der Türkei nur auf dem Papier steht.
Es bestätigt wiederum die negative Bewertung der Türkei durch die EU-Kommission in ihren Fortschrittsberichten. Anstatt sich Europa anzunähern, entfernt sich die Türkei immer mehr.“
24.02.2011
Ingrid Fischbach, Dr. Maria Flachsbarth
Türkei muss Religionsfreiheit sicherstellen
Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion sagt den Aramäern weiterhin Unterstützung zu
Das Oberste Gericht in Ankara hat letzte Woche die Berufung des Klosters Mor Gabriel in der Türkei gegen eine frühere negative Entscheidung des Gerichts in Midyat abgewiesen und große Landflächen, die seit Jahrhunderten im Besitz des Klosters sind, der staatlichen Forstbehörde zugesprochen. Dazu erklären die stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Ingrid Fischbach, und die Beauftragte für Kirchen und Religionsgemeinschaften, Maria Flachsbarth:
„Die Enteignung von ca. 27,6 Hektar Land des im Jahr 397 gegründeten syrisch-orthodoxen Klosters Mor Gabriel im Tur Abdin in der Türkei und die weitere negative Entscheidung des Obersten Gerichtshofes in Ankara bestätigen eine Entwicklung, die wir mit großer Sorge verfolgen. Bereits am 26. Januar 2011 urteilte der Oberste Gerichtshof in Ankara gegen das Kloster Mor Gabriel und sprach der Staatskasse 24,4 Hektar Land zu. Insgesamt wurden somit bisher ca. 52 Hektar Land enteignet.
Bei den Enteignungen geht es nicht nur um die Eigentumsrechte des Klosters - eines der ältesten christlichen Klöster der Welt -, sondern letztlich um seine Existenz als solches und die Zukunft der Aramäer in der Türkei. Das Kloster Mor Gabriel mit seiner 1600 Jahre währenden Tradition als geistiges Zentrum der weltweit verstreuten aramäischen Gemeinschaft steht geradezu symbolisch für die schwierige Lage der Christen in der Türkei.
Unsere Solidarität gilt dem Abt sowie den weiteren verbliebenen Bewohnern des Klosters und der aramäischen Gemeinde. Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion sagt den Aramäern weiterhin Unterstützung zu und fordert die türkische Regierung auf, das Recht auf Religionsfreiheit sicherzustellen.“
Quelle: www.cducsu.de
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