Mittwoch, 23. März 2011

Überfall auf Bischof ist weiter Justitias Thema

Schwurgericht will weiteren Zeugen hören

VON JUTTA STEINMETZ

Warburg/Paderborn. Eigentlich sollten gestern vor dem Paderborner Schwurgericht im Prozess um den Überfall auf den syrisch-orthodoxen Erzbischof Mor Julius Hanna Aydin die Plädoyers gehalten werden. Doch die Verhandlung endete bereits nach einer guten Viertelstunde.

Seit Februar müssen sich vor dem Paderborner Landgericht drei Männer dafür verantworten, im April das Oberhaupt der syrisch-orthodoxen Kirche in Deutschland überfallen und schwer körperlich misshandelt zu haben. Wie bereits berichtet, lautet die Anklage auf versuchten Mord.

Nachdem die drei Angeklagten aus dem Wiesbadener Raum zwar nachdrücklich bestritten, dass sie dem Bischof ans Leben gewollt hätten, aber den Überfall an sich bereits gestanden haben, sind die Richter weiter auf der Suche nach den Hintermännern. Wie ein Mithäftling des Hauptangeklagten Fadi M. am vorvergangenen Prozesstag kundtat, soll der ehemalige Vorsitzende des Diözesanrates, Aslan K., die Tat in Auftrag gegeben haben, um dem Bischof, mit dem er seit Jahren im Clinch liegt, "eine Abreibung" zu verpassen (die NW berichtete).

Nächste Verhandlung findet voraussichtlich am 11. April statt
Ein weiterer Mithäftling, der gleichfalls mit Fadi M. über dessen Beweggründe und Auftraggeber gesprochen haben soll, sollte gestern noch zu diesem Komplex aussagen, bevor Anklagevertreter Volker Wiederhold und die Verteidiger ihre Stellungnahmen und Anträge abgeben wollten. Ein Ansinnen, dem sich dieser aber verweigerte. Er spreche nur in Beisein seines Anwaltes, sagte der 25-Jährige, der zurzeit in der Justizvollzugsanstalt Bielefeld-Brackwede einsitzt.

Und so unterbrach der Vorsitzende Richter Bernd Emminghaus gestern die Verhandlung bis zum 11. April. Schließlich soll zum guten Schluss der Fall möglichst umfassend aufgeklärt sein.

nw-news.de / 23.3.2011

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