Syrisch-Orthodoxe nutzen vorerst bestehendes Gebäude
Zahlreiche Maßnahmen, Vorhaben und Projekte werden Jahr für Jahr angekündigt, geplant oder begonnen. Unter der Rubrik «Zur Sache» will die Memminger Zeitung in unregelmäßigen Abständen bei Behörden, Politikern, aber auch bei Verbänden oder Privatleuten nachhaken und über den Stand der Dinge informieren.
Kirchen-Neubau für Syrisch-Orthodoxe muss warten Der syrisch-orthodoxen Kirchenverein Memmingen, will auf einem Areal an der Freudenthalstraße 8 eine Kirche und Gemeinschaftsräume errichten. Ein grundsätzliches Ja vom Bausenat des Stadtrats gab es für das Vorhaben im März 2010. Wenig später kam noch die Auflage, dass der Bauherr der Stadt einen zehn Meter breiten Streifen des Areals überlassen soll, damit dort ein Zugang zum Bahnhof entstehen kann. Wir befragten Sait Onar, Vorsitzender des 450 Mitglieder starken Kirchenvereins, zum aktuellen Stand der Dinge.
Herr Onar, wie hat sich das Vorhaben inzwischen weiterentwickelt?
Onar: Wir haben das Areal samt Gebäude gekauft. Wir nutzen es als Kirche und haben dort auch Gemeinschaftsräume eingerichtet. Dazu gehören zwei Säle, ein Sitzungsraum sowie ein Computer- und Internetraum. Ein großer Fortschritt ist, dass wir unsere mit zwei oder an besonderen Feiertagen drei Stunden vergleichsweise langen Gottesdienste jetzt frei planen können, ohne eine andere Kirchengemeinde zu beeinträchtigen.
Welche Arbeiten waren nötig, um den Bau nutzen zu können?
Onar: Wir haben kleine Umbauarbeiten geleistet, zum Beispiel einen neuen Boden verlegt und die Wände gestrichen. Das alles ist in Eigenleistung geschehen. Das Einverständnis der Gemeindeversammlung vorausgesetzt, sollen im Sommer weitere kleine Umbauten angegangen werden. Wir wollen unsere zwei großen Gemeinschaftssäle zu einem verbinden, so dass dort Treffen aller Mitglieder möglich sind.
Außerdem muss das Dach der Kirche im rückwärtigen Bereich bei der Bahnschiene saniert werden. Im selben Zug wollen wir den Kirchenraum um ein paar Meter erweitern, weil an den Festtagen dort große Enge herrscht. Zudem befinden sich im Anschluss an den Kirchensaal weitere Räume, die wir für unsere Jugendlichen herrichten wollen.
Wie sehen die langfristigen Planungen aus?
Onar: Der geplante Neubau muss erst einmal warten, bis wir nach dem Kauf des Areals wieder schuldenfrei sind und Geld zurückgelegt haben. Wir verfolgen das Vorhaben aber weiter - schon allein, weil das bestehende Gebäude alt und baufällig ist: Es gibt bereits konkrete Planungen: Die Kirche soll ins Zentrum des Areals rücken und einen Turm bekommen, die Gemeinschaftsräume werden komplett im hinteren Teil des Geländes in Richtung der Bahnschiene angesiedelt.
So werden die Anwohner nicht durch Musik oder Ähnliches gestört. Außerdem möchten wir eine Spielwiese für die Kinder schaffen. Finanziell ist dies im Moment alles noch nicht machbar, aber mit Blick auf dieses Projekt gehen wir bei den jetzigen Umbauarbeiten sparsam mit unseren Mitteln um.
all-in.de / Memmingen (ver) | 10.05.2011 09:48 Uhr
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