Freitag, 20. Mai 2011

Syrisch-orthodoxe Christen feiern 20-jähriges Bestehen ihrer Gemeinde "Sankt Aho"

Eine Statue für den Patron

VON NICO BUCHHOLZ


Josef Aslan (Mitte) hat gerade die Statue des Patrons "Sankt Aho" enthüllt. Neben ihm stehen Mor Gregorius Yuhanun Abrohom (l.) und Mor Gregorius Melki Ürek.
Feierlicher Moment | FOTO: GEMEINDE "SANKT AHO"


Paderborn. Mit einem großen Fest haben die syrisch-orthodoxen Christen in Paderborn das 20-jährige Bestehen ihrer Gemeinde "Sankt Aho" gefeiert. Dafür reiste hoher Besuch an: Zu Gast waren der Erzbischof aus Aleppo, Mor Gregorius Yuhanun Abrohom, und der Bischof aus Adyaman, Mor Gregorius Melki Ürek.

Mit einer gemeinsamen Eucharistiefeier unter der Leitung des Erzbischofs aus Aleppo begannen die Feierlichkeiten in der Sankt-Aho-Kirche an der Talle. Die syrisch-orthodoxe Gemeinde in Paderborn war die erste dieser Art, die in Deutschland neu gegründet wurde. Ihr gehören in Paderborn 1.500 Mitglieder an. Bei der Feier waren etwa 600 Besucher zu Gast.

Im Anschluss wurde das Bildnis von "Sankt Aho", dem Patron der Gemeinde, eingeweiht. Der kleine Josef Aslan durfte die etwa 1,50 Meter große Steinstatue enthüllen. "Ihm wurde die Ehre zuteil, weil sein Großvater sich sehr für die Gemeinde eingesetzt hat", sagte Fehmi Aslan vom Kirchenrat. Danach begann die offizielle Feier im Gemeindehaus. Die Gäste wurden mit deutscher und aramäischer Musik unterhalten.

Daran schloss sich einer der Höhepunkte des Festes an. Wilhelm Lüke, der ehemalige Paderborner Bürgermeister, erhielt das St.-Ephrem-Kreuz aus den Händen das Erzbischofs Mor Gregorius Yuhanun Abrohom. Der übernahm die Auszeichnung stellvertretend für den Patricharchen von Damaskus, Mor Ignatius Zakka I. Das Kreuz ist die höchste Auszeichnung der syrisch-orthodoxen Kirche.

Die Kirchenrat Fehmi Aslan dankte Lüke bei der Zeremonie. Er habe sich sehr für die Gemeinde eingesetzt. In den 80er Jahren sind viele orthodoxe Christen aus der Türkei nach Deutschland geflohen, weil sie in ihrer ursprünglichen Heimat verfolgt wurden. Heute leben mehr als 3.000 syrisch-orthodoxe Christen im Kreis Paderborn.

"Wir sind damals sehr freundlich aufgenommen worden. Das haben wir Wilhelm Lüke zu verdanken", sagt Fehmi Aslan. Bei den Feierlichkeiten waren auch viele Vertreter der lokalen Politik, Wirtschaft und der Universität anwesend.

nw-news.de / 20.05.2011

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