Sonntag, 22. Mai 2011

Warum nicht aramäisch-syrisches Radio?


In Mardin rund tausend Kilometer weiter östlich sieht das der syrisch-orthodoxe Pater Gabriel Akyüz (Foto links: Thomas Klatt) nicht so düster. Er glaubt an die Demokratie und daran, dass sich auch die islamistische AKP nach ihrem erneuten Wahlsieg an die türkisch-demokatischen Rechtsnormen hält. Vor hundert Jahren waren im Tur Abdin nahe zur syrischen Grenze noch 70 Prozent der Bevölkerung christlich. Heute umfasst seine Gemeinde gerade einmal 80 Familien mit rund 400 Gemeindemitgliedern.

Doch Akyüz sieht die Zukunft positiv. Unter der islamistischen AKP-Regierung habe es auch für die Christen Verbesserungen gegeben. Das Stiftungsrecht sei reformiert worden, so dass seine Kirche seit zwei Jahren endlich auch eigene Häuser, ja Kirchen erwerben oder neu bauen könne. Pater Gabriel beflügeln die neuen Freiheiten. "Wenn es nun einen eigenen kurdischen Fernsehsender in der Türkei geben darf, wieso soll nicht bald auch ein eigener aramäisch-syrischer Radio- oder TV-Kanal auf Sendung gehen?" Solange es nur um Religion gehe und nicht um Politik, sei dies in der türkischen Demokratie durchaus möglich.

evangelisch.de / 21. Mai 2011

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen