Erol Dora, der in Istanbul lebt, stammt aus einem früher rein syrisch-orthodoxen Dorf im türkischen Südosten
Ankara, 29.09.2011 (KAP) Zum ersten Mal seit einem halben Jahrhundert erhält die Türkei einen christlichen Parlamentsabgeordneten. Der Anwalt Erol Dora bestätigte am Donnerstag auf Anfrage, er werde an diesem Samstag in der Volksvertretung in Ankara den Amtseid ablegen.
Dora, ein Mitglied der syrisch-orthodoxen Kirche, hatte bei den Wahlen am 12. Juni auf der Liste der Kurdenpartei BDP ein Mandat gewonnen. Aus Protest gegen die Inhaftierung eines Kollegen hatte die BDP das Parlament bisher aber boykottiert. Nun beschloss die Partei die Rückkehr ins Parlament.
Dora, der in Istanbul lebt, stammt aus einem früher rein christlichen Dorf im türkischen Südosten. Wie viele andere Christen in der Gegend musste seine Familie wegen des Krieges zwischen der türkischen Armee und den PKK-Kurdenrebellen aus der Gegend fliehen.
Im Parlament vertritt der 47-Jährige die südostanatolische Provinz Mardin. Dort liegt unter anderem das Kloster Mor Gabriel, das spirituelle Zentrum der rund 13.000 syrisch-orthodoxen Christen in der Türkei. Der letzte christliche Vertreter im türkischen Parlament war ein armenischer Politiker in den 1960er-Jahren.
kathweb.at / 29.09.2011
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