Syrien: 50.000 Christen von Homs haben Stadt verlassen
Erzbischof Petros berichtete bei einem Pressegespräch, dass bereits 250 Christen ums Leben gekommen seien. Tausende Wohnungen und Häuser wurden geplündert oder zerstört. Niemand wisse, ob man jemals wieder nach Homs zurückkehren könne. Die Situation sei "ein einziges Drama". Trotzdem würden die Christen versuchen, im Land zu bleiben. Erzbischof Petros: "Wenn wir einmal auswandern wird es wohl keine Möglichkeit mehr zur Rückkehr geben."
Sein eigener Amtssitz sei schon vor einem Monat von Aufständischen beschlagnahmt worden, die dort einen Stützpunkt einrichteten. Auch ein angeschlossenes Waisenhaus habe die Kirche räumen müssen. Die Kinder seien notdürftig in Dörfern untergebracht worden. In den Dörfern gebe es für die Flüchtlings- und Waisenkinder aber keine Möglichkeit, eine Schule zu besuchen.
Eine Lösung der Krise könne nur in einem friedlichen Dialog gelingen, betonte Erzbischof Roham: "Wir Christen sind im aktuellen Konflikt neutral. Wir wollen gute Beziehungen zu allen Konfliktparteien."
Am Mittwoch waren die beiden Erzbischöfe mit Vizekanzler und Außenminister Michael Spindelegger zusammengetroffen. Dieser betonte die Notwendigkeit, dass der vom UNO-Sicherheitsrat geforderte Waffenstillstand von allen Seiten eingehalten werde und die syrische Regierung ihre schweren Waffen aus den Bevölkerungsgebieten zurückziehe. Nur dann könne ein politischer Dialog beginnen, dessen Ziel der Aufbau eines freien und demokratischen Rechtstaates sein müsse.
Der Außenminister sagte den Bischöfen die volle Unterstützung bei der Durchführung von Friedensgesprächen zu. Freilich gab Bischof Petros zu bedenken, dass es derzeit für einen solchen Dialog weder vertrauenswürdige Gesprächspartner noch klare politische Konzepte für die Zukunft Syriens gebe.
Erzbischof Roham und Erzbischof Petros halten sich derzeit auf Einladung von CSI ("Christen in Not") in Österreich auf.
kathweb.at
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