Easter is of particular importance to Christians in Syria, but the recent unrest means their traditional celebrations will be curtailed
Thomas McGee
Syrian Orthodox and Catholic Christians celebrate Palm Sunday
Christians in Syria give great prominence to Easter. Here a Syrian girl lights a candle during the Palm Sunday celebrations. Photograph: Youssef Badawi/EPA
In the recent unrest, Syria's Christian population will be unable to celebrate Easter as they have for the last two millennia. Even in Aleppo – Syria's second city, which remains strongly pro government – public gatherings are viewed as highly sensitive. Christians make up 4% to 6% of the country's population, but the traditional Good Friday pilgrimage of seven churches – a ritual in the old Christian quarters – will not take place this year. This is in the interests of national security, considering that greatest instability tends to take place on Fridays, as people leave the mosque after morning prayer.
In addition, last Sunday saw the coincidence of Palm Sunday and Syrian Independence Day, celebrated on 17 March each year. Both events are a commemoration of triumphant liberation: the first fulfilling the prophecy of the Hebrew scriptures; the latter the emancipation from colonial rule.
"Unlike in the west where Christmas is the most celebrated event of the Christian calendar, in the Middle East greater prominence is given to Easter," explains Ann Jeanette Søndbø, a specialist in Syrian theology. For the Syrian Orthodox – the oldest indigenous Christian community in Syria – she adds, "this is not some theatrical re-enactment. Rather, it is the immanent emotion of being party to Jesus's arrival in the holy city".
During the service, people congregate in the streets as close as they can to the overflowing churches. Syrian Orthodox are very concerned with physical presence and the material connection of the congregation. Søndbø recalls how after the service, people returned to the streets to ceremonially burn the palm leaves in preparation for the next year's Ash Wednesday. "Besides the large bonfire, the crowd is physically united through the act of extending the light of one's candle to those of fellow worshippers. In addition to the couple of thousand people around each church, candles are taken home to share the ceremony with those would could not be present."
In contrast, this year's celebrations were limited to the confines of the church. The liturgy – central to Orthodox spirituality – was shorter. The sermon included an official address on the subject of unity and security of the nation, a subject of added relevance on Syrian Independence Day.
Church officials are keen to stress that prudence in no way equates to a deterioration of relations between Christians and the state. "Of course we are all sad to have to limit our celebrations," says the archbishop, "but we hope that this will not last long. We consulted the government, but this was our decision. Nobody imposed it upon us. We are worried and adapting our celebrations shows that we feel whatever happens today also affects us."
As the Greater Syria (64BC - AD193) was the birthplace of Jesus Christ, Christians have a special relationship to the Syrian territory. They have, therefore, long been part of the fabric of Syrian society. In the modern period, some, such as the Syrian Orthodox Antun Saadeh, played influential roles in the independence movement. Since the 40s, they have often identified strongly with the nation, and in turn the Republic has offered them protection and accommodation.
Considering the sacrifices that must now be made by the Christian community, Malfonito Farida – teacher of theology and most renowned women in the Syrian Orthodox church – thinks back to the protests of the early 80s: "Occasionally our community comes under pressure," she reflects. "We are a people who remember our history; all good and all bad that has been done to us, we remember … We live this fear in our body and soul."
"Christians of this area are one people. We see from the circumstances of those in neighbouring countries that we will only be victims of such happenings."
Fear for the future of the community and frustration due to reduced celebrations may be natural reactions, but Archbishop Mor Gregorios Yohanna Ibrahim, of the Syrian Orthodox advises that "this is a time to reflect upon our situation. If I were to say I am not worried, I would not be truthful. Yet I am worried first and foremost as a citizen; not as a Christian." He adds: "The question today is not between religions."
guardian.co.uk, Tuesday 19 April 2011 10.00 BST
Online Journal über die Syrisch-Orthodoxe Kirche, Syrische Studien und Aramäer / www.suryoyo-online.org
Mittwoch, 20. April 2011
Dienstag, 19. April 2011
Erzbischof Timotheos Samuel Aktas trifft Volker Kauder
Volker Kauder mit Erzbischof Aktas (r.) und Erzbischof Aydin (l.). Foto: CDU/CSU-Fraktion
Unions-Fraktionschef Volker Kauder hat ein politisches Signal in die Türkei geschickt. In der vergangenen Woche traf er sich mit dem Abt des syrisch-orthodoxen Klosters Mor Gabriel. Seit drei Jahren kämpfen die Christen dort um ihr Land. Teile davon wurden ihnen bereits aberkannt.
Wie die Fraktion auf Anfrage mitteilte, erklärte Kauder in dem Gespräch, er wolle sich auch weiterhin für den Erhalt des Klosters einsetzen. Auch auf europäischer Ebene will sich die Fraktion für die Religionsfreiheit in der Türkei stark machen. Der Fortgang des Gerichtsverfahren in der Türkei werde von Deutschland aus aufmerksam verfolgt, sicherte Kauder dem Abt und Erzbischof, Timotheos Samuel Aktaş, zu. Der Geistliche wurde von Erzbischof Julius Hanna Aydın, dem amtierenden Bischof der syrisch-orthodoxen Kirche in Deutschland, begleitet. Beide waren auf Einladung der Fraktion zu Besuch in Berlin.
Auf Initiative der Unions-Bundestagsfraktion hatte der Deutsche Bundestag bereits in der vergangenen Legislaturperiode in einem Beschluss gefordert, die Rechte der religiösen Minderheiten in der Türkei zu gewähren und den Schutz des Klosters Mor Gabriel sicherzustellen. Auch die SPD-Fraktion teilte im Januar mit: "Das Kloster Mor Gabriel verdient unseren Schutz und muss dauerhaft erhalten bleiben". Mor Gabriel sei das geistliche und kulturelle Zentrum syrisch-orthodoxer Christen in Südostanatolien und eines der letzten intakten Klöster in der Türkei. Das in der Europäischen Menschenrechtskonvention festgeschriebene Recht auf Gedanken-, Gewissens- und Religionsfreiheit dürfe nicht über Umwege ausgehöhlt werden.
Die Streitigkeiten zwischen dem Kloster, seinen Nachbardörfern und türkischen Behörden um seine Grundstücksgrenzen begann vor drei Jahren im Zuge von Landvermessungsarbeiten zur Erstellung von Grundbüchern nach den Vorgaben der Europäischen Union. In einigen Verfahren wurde für, in anderen gegen das Kloster entschieden. Mor Gabriel ist eines der ältesten Klöster der Christenheit. Obwohl Christen in der Türkei heute nur noch eine kleine Minderheit sind, werden sie mit Einschränkungen des türkischen Staates konfrontiert, die das kulturelle Überleben gefährden. So dürfen sie ihre Sprache, das Aramäische, nicht lehren und ihren geistlichen Nachwuchs nicht ausbilden. (pro)
19.04.2011
cducsu.de / pro-medienmagazin.de
Unions-Fraktionschef Volker Kauder hat ein politisches Signal in die Türkei geschickt. In der vergangenen Woche traf er sich mit dem Abt des syrisch-orthodoxen Klosters Mor Gabriel. Seit drei Jahren kämpfen die Christen dort um ihr Land. Teile davon wurden ihnen bereits aberkannt.
Wie die Fraktion auf Anfrage mitteilte, erklärte Kauder in dem Gespräch, er wolle sich auch weiterhin für den Erhalt des Klosters einsetzen. Auch auf europäischer Ebene will sich die Fraktion für die Religionsfreiheit in der Türkei stark machen. Der Fortgang des Gerichtsverfahren in der Türkei werde von Deutschland aus aufmerksam verfolgt, sicherte Kauder dem Abt und Erzbischof, Timotheos Samuel Aktaş, zu. Der Geistliche wurde von Erzbischof Julius Hanna Aydın, dem amtierenden Bischof der syrisch-orthodoxen Kirche in Deutschland, begleitet. Beide waren auf Einladung der Fraktion zu Besuch in Berlin.
Auf Initiative der Unions-Bundestagsfraktion hatte der Deutsche Bundestag bereits in der vergangenen Legislaturperiode in einem Beschluss gefordert, die Rechte der religiösen Minderheiten in der Türkei zu gewähren und den Schutz des Klosters Mor Gabriel sicherzustellen. Auch die SPD-Fraktion teilte im Januar mit: "Das Kloster Mor Gabriel verdient unseren Schutz und muss dauerhaft erhalten bleiben". Mor Gabriel sei das geistliche und kulturelle Zentrum syrisch-orthodoxer Christen in Südostanatolien und eines der letzten intakten Klöster in der Türkei. Das in der Europäischen Menschenrechtskonvention festgeschriebene Recht auf Gedanken-, Gewissens- und Religionsfreiheit dürfe nicht über Umwege ausgehöhlt werden.
Die Streitigkeiten zwischen dem Kloster, seinen Nachbardörfern und türkischen Behörden um seine Grundstücksgrenzen begann vor drei Jahren im Zuge von Landvermessungsarbeiten zur Erstellung von Grundbüchern nach den Vorgaben der Europäischen Union. In einigen Verfahren wurde für, in anderen gegen das Kloster entschieden. Mor Gabriel ist eines der ältesten Klöster der Christenheit. Obwohl Christen in der Türkei heute nur noch eine kleine Minderheit sind, werden sie mit Einschränkungen des türkischen Staates konfrontiert, die das kulturelle Überleben gefährden. So dürfen sie ihre Sprache, das Aramäische, nicht lehren und ihren geistlichen Nachwuchs nicht ausbilden. (pro)
19.04.2011
cducsu.de / pro-medienmagazin.de
Dienstag, 12. April 2011
Prozess um Überfall auf Bischof Julius Hanna Aydin: hohe Haftstrafen für die drei Angeklagten
Warburg
Versuchter Mord nicht nachgewiesen
Bischof Julius Hanna Aydin (64) hatte die drei Angeklagten als Nebenkläger schwer belastet. Vor Gericht beschrieb der Bischof den Überfall als Mordversuch. Vor Gericht wurde der Geistliche als Nebenkläger von Dr. Rudolf Wansleben vertreten. Fotos: Ralf Benner
Dienstag, 12. April 2011 - 15:20 Uhr
Von Ralf Benner
Warburg (WB). Im Prozess um den Überfall auf den Bischof der syrisch-orthodoxen Kirche in Deutschland, Julius Hanna Aydin (64), hat die 1. Große Strafkammer des Paderborner Landgerichts gestern die Urteile gesprochen. Der Haupttäter, der 36 Jahre alte Syrer Fadi M. aus Wiesbaden, muss wegen besonders schweren Raubes in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung für sieben Jahre ins Gefängnis. Seine beiden Komplizen – der 23-jährige Türke Gökhan C. und der in Sri Lanka geborenen Dinesh V. (23), der die deutsche Staatsangehörigkeit besitzt – wurden zu viereinhalb und fünfeinhalb Jahren Haft verurteilt.
Der Bischof war am 15. April 2010 im Kloster St. Jakob von Sarug, dem Sitz der syrisch-orthodoxen Kirche in Deutschland, von den drei geständigen Männern überfallen, misshandelt, gefesselt, geknebelt und ausgeraubt worden.
Der Vorsitzende Richter Bernd Emminghaus erklärte in seiner Urteilsbegründung, dass »die Angeklagten den Bischof nicht töten wollten und seinen Tod auch nicht billigend in Kauf genommen haben«. Ein versuchter Mord, von dem die Staatsanwaltschaft in ihrer Anklageschrift ausgegangen war, könne ihnen nicht nachgewiesen werden, so Emminghaus. Allerdings sei die Luftzufuhr für den Bischof durch das Klebeband über Mund und Teile der Nase deutlich eingeschränkt gewesen, eine Situation, die »langfristig akut lebensbedrohlich« gewesen sei.
Ob und in welchem Ausmaß bei dem Überfall auch Geld gestohlen wurde, »konnte vom Gericht nicht sicher festgestellt werden«, wie der Vorsitzende Richter betonte. In der Anklageschrift war noch eine Summe von 39000 Euro an Spendengeldern genannt worden. »Die Angeklagten hatten zwar die Absicht, Geld zu stehlen, aber dazu ist es dann doch nicht gekommen«, führte Bernd Emminghaus aus. Geraubt hätten die drei Täter allerdings zwei vergoldete Ketten mit Kreuzen und Dokumente, mit denen mögliche Unterschlagungen von Kirchengeldern durch den Bischof bewiesen werden sollten.
Die Beweisaufnahme des Gerichts habe ergeben, dass der Wiesbadener Aslan K. der Auftraggeber des Haupttäters Syrer Fadi M. gewesen sei, ließ Bernd Emminghaus keinen Zweifel daran, wer aus seiner Sicht hinter dem Überfall auf Bischof Julius Hanna Aydin steckt. Fadi M., die treibende Kraft des Überfalls, habe »auf Anweisung von Aslan K. gehandelt«. Dieser habe den Syrer unter Druck gesetzt, die Tat zu vollbringen, und ihm auch einen Schlüssel ausgehändigt, mit dem sich die drei Angeklagten Zugang zum Kloster verschafft hatten. »Es bestand eine Art Auftragsverhältnis zwischen Fadi M. und Aslan K.: Der Bischof sollte eine Abreibung bekommen«, sagte Emminghaus.
Aslan K. war im Februar in Wiesbaden festgenommen worden (das WB berichtete am 23. Februar). Ihm wird nach Angaben der Paderborner Staatsanwaltschaft Anstiftung zum schweren Raub und zu gefährlicher Körperverletzung zur Last gelegt.
Bei Aslan K. handelt es sich um den ehemaligen Vorsitzenden des Diözesanrates der syrisch-orthodoxen Kirche, den innerkirchlichen Widersacher des Bischofs. Der hatte Aslan K. zwischenzeitlich exkommuniziert. Gegen K. hatte die Staatsanwaltschaft Paderborn bereits 2009 ermittelt. Der 63-Jährige soll den Bischof im Juni 2009 beleidigt und mit dem Tod bedroht haben. Das Verfahren wurde wegen Geringfügigkeit eingestellt.
Cihan Ö. (30), ein ehemaliger Zellengenosse des Syrers Fadi M., hatte vor Gericht ausgesagt und Aslan K. als Auftraggeber des Überfalls genannt (das WB berichtete am 12. März). Seine Vernehmung durch die Polizei führte auch zur Festnahme von Aslan K. in Wiesbaden. Fadi M. hatte dem Zellennachbarn während der Untersuchungshaft Details über den Überfall verraten. Die Aussagen dieses Zellengenossen stuften Gericht und Staatsanwaltschaft als glaubwürdig ein.
»Die Ermittlungen gegen Aslan K. dauern derzeit noch an. Ob und wann Anklage erhoben wird, steht noch nicht fest«, sagte Staatsanwalt Volker Wiederhold am Rande des gestrigen Prozesses auf Anfrage des WESTFALEN-BLATTES.
In seinem Plädoyer hatte Wiederhold den Überfall auf den Bischof als »niederträchtige Tat von erheblicher krimineller Energie« bezeichnet. Das Abschneiden seines Bartes sei für den Bischof besonders demütigend gewesen, erklärte Wiederhold. Ein Tötungsvorsatz sei allerdings nicht mit erforderlicher Sicherheit zu beweisen, führte er weiter aus. Dr. Rudolf Wansleben, der als Nebenkläger den Bischof vor Gericht vertrat, schloss sich den Ausführungen des Staatsanwaltes an, der für den geständigen Fadi M. eine achtjährige Haftstrafe gefordert hatte. »Ich habe Fehler gemacht, es tut mir leid, ich habe Familie«, sagte Fadi M. gestern vor der Urteilsverkündung. Er habe für die Wahrheit und die syrisch-orthodoxe Kirche gehandelt, dafür müsse er nun ins Gefängnis, so Fadi M.. Seine beiden Komplizen zeigten Reue und baten den Bischof, der gestern nicht der Verhandlung beiwohnte, um Entschuldigung.
Versuchter Mord nicht nachgewiesen
Bischof Julius Hanna Aydin (64) hatte die drei Angeklagten als Nebenkläger schwer belastet. Vor Gericht beschrieb der Bischof den Überfall als Mordversuch. Vor Gericht wurde der Geistliche als Nebenkläger von Dr. Rudolf Wansleben vertreten. Fotos: Ralf Benner
Dienstag, 12. April 2011 - 15:20 Uhr
Von Ralf Benner
Warburg (WB). Im Prozess um den Überfall auf den Bischof der syrisch-orthodoxen Kirche in Deutschland, Julius Hanna Aydin (64), hat die 1. Große Strafkammer des Paderborner Landgerichts gestern die Urteile gesprochen. Der Haupttäter, der 36 Jahre alte Syrer Fadi M. aus Wiesbaden, muss wegen besonders schweren Raubes in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung für sieben Jahre ins Gefängnis. Seine beiden Komplizen – der 23-jährige Türke Gökhan C. und der in Sri Lanka geborenen Dinesh V. (23), der die deutsche Staatsangehörigkeit besitzt – wurden zu viereinhalb und fünfeinhalb Jahren Haft verurteilt.
Der Bischof war am 15. April 2010 im Kloster St. Jakob von Sarug, dem Sitz der syrisch-orthodoxen Kirche in Deutschland, von den drei geständigen Männern überfallen, misshandelt, gefesselt, geknebelt und ausgeraubt worden.
Der Vorsitzende Richter Bernd Emminghaus erklärte in seiner Urteilsbegründung, dass »die Angeklagten den Bischof nicht töten wollten und seinen Tod auch nicht billigend in Kauf genommen haben«. Ein versuchter Mord, von dem die Staatsanwaltschaft in ihrer Anklageschrift ausgegangen war, könne ihnen nicht nachgewiesen werden, so Emminghaus. Allerdings sei die Luftzufuhr für den Bischof durch das Klebeband über Mund und Teile der Nase deutlich eingeschränkt gewesen, eine Situation, die »langfristig akut lebensbedrohlich« gewesen sei.
Ob und in welchem Ausmaß bei dem Überfall auch Geld gestohlen wurde, »konnte vom Gericht nicht sicher festgestellt werden«, wie der Vorsitzende Richter betonte. In der Anklageschrift war noch eine Summe von 39000 Euro an Spendengeldern genannt worden. »Die Angeklagten hatten zwar die Absicht, Geld zu stehlen, aber dazu ist es dann doch nicht gekommen«, führte Bernd Emminghaus aus. Geraubt hätten die drei Täter allerdings zwei vergoldete Ketten mit Kreuzen und Dokumente, mit denen mögliche Unterschlagungen von Kirchengeldern durch den Bischof bewiesen werden sollten.
Die Beweisaufnahme des Gerichts habe ergeben, dass der Wiesbadener Aslan K. der Auftraggeber des Haupttäters Syrer Fadi M. gewesen sei, ließ Bernd Emminghaus keinen Zweifel daran, wer aus seiner Sicht hinter dem Überfall auf Bischof Julius Hanna Aydin steckt. Fadi M., die treibende Kraft des Überfalls, habe »auf Anweisung von Aslan K. gehandelt«. Dieser habe den Syrer unter Druck gesetzt, die Tat zu vollbringen, und ihm auch einen Schlüssel ausgehändigt, mit dem sich die drei Angeklagten Zugang zum Kloster verschafft hatten. »Es bestand eine Art Auftragsverhältnis zwischen Fadi M. und Aslan K.: Der Bischof sollte eine Abreibung bekommen«, sagte Emminghaus.
Aslan K. war im Februar in Wiesbaden festgenommen worden (das WB berichtete am 23. Februar). Ihm wird nach Angaben der Paderborner Staatsanwaltschaft Anstiftung zum schweren Raub und zu gefährlicher Körperverletzung zur Last gelegt.
Bei Aslan K. handelt es sich um den ehemaligen Vorsitzenden des Diözesanrates der syrisch-orthodoxen Kirche, den innerkirchlichen Widersacher des Bischofs. Der hatte Aslan K. zwischenzeitlich exkommuniziert. Gegen K. hatte die Staatsanwaltschaft Paderborn bereits 2009 ermittelt. Der 63-Jährige soll den Bischof im Juni 2009 beleidigt und mit dem Tod bedroht haben. Das Verfahren wurde wegen Geringfügigkeit eingestellt.
Cihan Ö. (30), ein ehemaliger Zellengenosse des Syrers Fadi M., hatte vor Gericht ausgesagt und Aslan K. als Auftraggeber des Überfalls genannt (das WB berichtete am 12. März). Seine Vernehmung durch die Polizei führte auch zur Festnahme von Aslan K. in Wiesbaden. Fadi M. hatte dem Zellennachbarn während der Untersuchungshaft Details über den Überfall verraten. Die Aussagen dieses Zellengenossen stuften Gericht und Staatsanwaltschaft als glaubwürdig ein.
»Die Ermittlungen gegen Aslan K. dauern derzeit noch an. Ob und wann Anklage erhoben wird, steht noch nicht fest«, sagte Staatsanwalt Volker Wiederhold am Rande des gestrigen Prozesses auf Anfrage des WESTFALEN-BLATTES.
In seinem Plädoyer hatte Wiederhold den Überfall auf den Bischof als »niederträchtige Tat von erheblicher krimineller Energie« bezeichnet. Das Abschneiden seines Bartes sei für den Bischof besonders demütigend gewesen, erklärte Wiederhold. Ein Tötungsvorsatz sei allerdings nicht mit erforderlicher Sicherheit zu beweisen, führte er weiter aus. Dr. Rudolf Wansleben, der als Nebenkläger den Bischof vor Gericht vertrat, schloss sich den Ausführungen des Staatsanwaltes an, der für den geständigen Fadi M. eine achtjährige Haftstrafe gefordert hatte. »Ich habe Fehler gemacht, es tut mir leid, ich habe Familie«, sagte Fadi M. gestern vor der Urteilsverkündung. Er habe für die Wahrheit und die syrisch-orthodoxe Kirche gehandelt, dafür müsse er nun ins Gefängnis, so Fadi M.. Seine beiden Komplizen zeigten Reue und baten den Bischof, der gestern nicht der Verhandlung beiwohnte, um Entschuldigung.
Donnerstag, 7. April 2011
‘Suriye’de Türkiye’ye göre daha özgürüz’
Milliyet, 6 Nisan 2011, Çarşamba
ASLI AYDINTAŞBAŞ
Halep Süryani Metropoliti Yohanna İbrahim sorulara akıcı bir İngilizce’yle yanıt verdi.
Suriye’den gelen Süryani Patriği Ignatius Zakka Iwas’ın derdi; Hazine’nin Midyat’ta bulunan 16 asırlık Mor Gabriel Manastırı’na el koymasını önlemekBaşbakan Erdoğan’la görüşen heyet, Ankara’dan mutlu ayrılıyor. Erdoğan’dan son bir talepleri daha var: “Ak Parti’den bir Süryani milletvekili”
Oyları yok, güçleri yok, sesleri kısık. Ancak biraz bu toprakların “en eskisi” olmanın, biraz da yaşın verdiği cesaretle bu hafta Suriye’den, Halep’den, Antakya’dan, Mardin’den Ankara’ya gelmişler. Kendi ifadelerine göre, Başbakan Recep Tayyip Erdoğan’a “dert anlatmaya”.
Süryani Ortodoks Patriği Ignatius Zakka Iwas ve beraberindeki heyetle, Ankara gezisinden hemen sonra İstanbul’da buluşuyorum. Dünyanın en eski kilisesinin dini liderlerini bulmak için, Tarlabaşı’nın arkalarında, çöp yığınları ve sek sek oynayan çocuklar arasından kıvrılan bir sokaktaki Süryani kilisesine varıyoruz. Dışarıda bangır bangır Ahmet Kaya dinleyen komşular, içeride ise, cemaatle son vedalar ve Şam’a dönüş hazırlığı...
1933’te Şam’a taşındı
Yüzyıllar boyu Mardin’deki Dayrül Zafaran’dan yönetilen Süryani kilisesi, Süryani katliamları, göç ve biraz da devlet baskısına dayanamayıp 1933’de ana merkezi olan patrikhaneyi Şam’a taşımış. Ancak hala cemaatin bir bölümü ve kilisenin en önemli sembolleri Türkiye’de. Heyetin Ankara’ya gelmesinin nedeni, Süryanilerin en kutsal mekanı sayılan Midyat’taki Mor Gabriel Manastırı’nı kurtarma çabası. (Deyrulumur) Dördüncü asırdan beri Süryani’lerin “Kudüs’ü sayılan manastırın bir bölümü, Ocak sonunda Anayasa Mahkemesi’nin verdiği bir kararla Hazine arazisi olarak ilan edilmiş. Azlar, cılızlar ama haklarını aramaya kararlılar.
‘Değişim Esad’la olmalı’
Süryani Ortodoks Patriği Ignatius Zakka Iwas’a Suriye’deki siyasi durumu soruyorum. Iwas, değişimi desteklediğini belirterek, “Yeni yüzlere ihtiyacımız var. Zaten Beşar Esad bunu yapmak niyetinde. Suriye 10 yıl öncesine göre çok daha iyi” dedi. Heyetin Ankara’da yüksek rakımlı mevkilerden aldığı mesaj da: “Reform şart ancak Esad eliyle olduğu takdirde...”
Bazı Süryani kuruluşları, geçen hafta Süryani asıllı Markus ürek’in Ak Parti’den adaylık başvurusu yapmasına tepki göstermişti. Oysa Ürek’in başvurusu, bizzat İwas tarafından Erdoğan’a verilmiş: “Bakın İsveç’de, Belçika’da, Suriye’de Süryani milletvekili var. Artık Türkiye’de de Süryani bir milletvekili görme zamanı geldi. Başvuruyu doğrudan başbakan’a yaptık.”
Erdoğan’ın kira formülü
Halep Süryani Metropoliti Yohanna İbrahim’le sohbetimizde, Erdoğan’la görüşmeden memnun ayrıldıklarını anlıyorum. İbrahim, “Devletin manastırın içinde olduğu arazinin bir bölümünü almasından rahatsızdık. Ancak hem Başbakan hem de Cumhurbaşkanı’yla görüşmemizden umutlandık. ‘Hukuki kararlara müdahale edemeyiz’ dediler. Ancak Başbakan’ın ortaya attığı formül, belki bizim kilise olarak o araziyi Hazine’den 99 yıllığına kiralamamız” dedi. Tarlabaşı’ndaki kilisede sohbet ediyoruz. İçeride Patrik’e şükranlarını sunmaya gelmiş sayıları 20 bini geçmeyen Türkiye Süryani’lerinin temsilcileri de var.
Süryani Ortodoks Patriği Ignatius Zakka Iwas, Başbakan Tayyip Erdoğan’la görüştü.
‘Orada vergi vermiyoruz’
Türkiye’de yaşayan ve sayıları her geçen gün azalan Süryanilerin Mor Gabriel dışında başka sıkıntıları da var. Metropolit İbrahim diğer azınlıklar gibi “Vakıf malları” konusundaki kısıtlamalardan yakınıyor. “Laik devlet”, Osmanlı’nın bitimiyle bir çok Rum, Ermeni, Yahudi ve Süryani vakıf malına el koymuş durumda. Uzun süren mahkemeler, hep devlet lehine sonuçlanıyor. Cemaatler de kalmadığı için vakıf malları bir bir azınlıkların elinden çıkıyor. “Bir diğer sorunumuz askerlik” diyor metropolit; “Türkiye’de yaşayan din adamlarımız askerlikten yapmak zorunda. Oysa bizler keşiş ve rahibiz. Bizlerin silah tutmaması, askerlik yapmaması lazım. Ancak Başbakanınız bununla da ilgileneceğini söyledi.”
Süryani cemaati çocuklarına dini eğitim verememekten, dil öğretememekten, kiliselerde en ufak bir tamirat için bile imar izni alamamaktan şikayetçi. Aynı yıllardır Rumlardan duyduğum sorunlar.
“Ancak herhalde Suriye’de durumunuz çok daha kötü” diyorum. “Hayır, tam tersine,” diyor İbrahim, “Suriye’de dini özgürlüklerimiz Türkiye’de olduğundan daha fazla. Daha rahatız. Vakıflarımızı ve mülklerimizi istediğimiz gibi yönetiyoruz. Okullarımız serbest. Kiliselerimizden vergi, elektrik parası bile alınmıyor.”
milliyet.com.tr
ASLI AYDINTAŞBAŞ
Halep Süryani Metropoliti Yohanna İbrahim sorulara akıcı bir İngilizce’yle yanıt verdi.
Suriye’den gelen Süryani Patriği Ignatius Zakka Iwas’ın derdi; Hazine’nin Midyat’ta bulunan 16 asırlık Mor Gabriel Manastırı’na el koymasını önlemekBaşbakan Erdoğan’la görüşen heyet, Ankara’dan mutlu ayrılıyor. Erdoğan’dan son bir talepleri daha var: “Ak Parti’den bir Süryani milletvekili”
Oyları yok, güçleri yok, sesleri kısık. Ancak biraz bu toprakların “en eskisi” olmanın, biraz da yaşın verdiği cesaretle bu hafta Suriye’den, Halep’den, Antakya’dan, Mardin’den Ankara’ya gelmişler. Kendi ifadelerine göre, Başbakan Recep Tayyip Erdoğan’a “dert anlatmaya”.
Süryani Ortodoks Patriği Ignatius Zakka Iwas ve beraberindeki heyetle, Ankara gezisinden hemen sonra İstanbul’da buluşuyorum. Dünyanın en eski kilisesinin dini liderlerini bulmak için, Tarlabaşı’nın arkalarında, çöp yığınları ve sek sek oynayan çocuklar arasından kıvrılan bir sokaktaki Süryani kilisesine varıyoruz. Dışarıda bangır bangır Ahmet Kaya dinleyen komşular, içeride ise, cemaatle son vedalar ve Şam’a dönüş hazırlığı...
1933’te Şam’a taşındı
Yüzyıllar boyu Mardin’deki Dayrül Zafaran’dan yönetilen Süryani kilisesi, Süryani katliamları, göç ve biraz da devlet baskısına dayanamayıp 1933’de ana merkezi olan patrikhaneyi Şam’a taşımış. Ancak hala cemaatin bir bölümü ve kilisenin en önemli sembolleri Türkiye’de. Heyetin Ankara’ya gelmesinin nedeni, Süryanilerin en kutsal mekanı sayılan Midyat’taki Mor Gabriel Manastırı’nı kurtarma çabası. (Deyrulumur) Dördüncü asırdan beri Süryani’lerin “Kudüs’ü sayılan manastırın bir bölümü, Ocak sonunda Anayasa Mahkemesi’nin verdiği bir kararla Hazine arazisi olarak ilan edilmiş. Azlar, cılızlar ama haklarını aramaya kararlılar.
‘Değişim Esad’la olmalı’
Süryani Ortodoks Patriği Ignatius Zakka Iwas’a Suriye’deki siyasi durumu soruyorum. Iwas, değişimi desteklediğini belirterek, “Yeni yüzlere ihtiyacımız var. Zaten Beşar Esad bunu yapmak niyetinde. Suriye 10 yıl öncesine göre çok daha iyi” dedi. Heyetin Ankara’da yüksek rakımlı mevkilerden aldığı mesaj da: “Reform şart ancak Esad eliyle olduğu takdirde...”
Bazı Süryani kuruluşları, geçen hafta Süryani asıllı Markus ürek’in Ak Parti’den adaylık başvurusu yapmasına tepki göstermişti. Oysa Ürek’in başvurusu, bizzat İwas tarafından Erdoğan’a verilmiş: “Bakın İsveç’de, Belçika’da, Suriye’de Süryani milletvekili var. Artık Türkiye’de de Süryani bir milletvekili görme zamanı geldi. Başvuruyu doğrudan başbakan’a yaptık.”
Erdoğan’ın kira formülü
Halep Süryani Metropoliti Yohanna İbrahim’le sohbetimizde, Erdoğan’la görüşmeden memnun ayrıldıklarını anlıyorum. İbrahim, “Devletin manastırın içinde olduğu arazinin bir bölümünü almasından rahatsızdık. Ancak hem Başbakan hem de Cumhurbaşkanı’yla görüşmemizden umutlandık. ‘Hukuki kararlara müdahale edemeyiz’ dediler. Ancak Başbakan’ın ortaya attığı formül, belki bizim kilise olarak o araziyi Hazine’den 99 yıllığına kiralamamız” dedi. Tarlabaşı’ndaki kilisede sohbet ediyoruz. İçeride Patrik’e şükranlarını sunmaya gelmiş sayıları 20 bini geçmeyen Türkiye Süryani’lerinin temsilcileri de var.
Süryani Ortodoks Patriği Ignatius Zakka Iwas, Başbakan Tayyip Erdoğan’la görüştü.
‘Orada vergi vermiyoruz’
Türkiye’de yaşayan ve sayıları her geçen gün azalan Süryanilerin Mor Gabriel dışında başka sıkıntıları da var. Metropolit İbrahim diğer azınlıklar gibi “Vakıf malları” konusundaki kısıtlamalardan yakınıyor. “Laik devlet”, Osmanlı’nın bitimiyle bir çok Rum, Ermeni, Yahudi ve Süryani vakıf malına el koymuş durumda. Uzun süren mahkemeler, hep devlet lehine sonuçlanıyor. Cemaatler de kalmadığı için vakıf malları bir bir azınlıkların elinden çıkıyor. “Bir diğer sorunumuz askerlik” diyor metropolit; “Türkiye’de yaşayan din adamlarımız askerlikten yapmak zorunda. Oysa bizler keşiş ve rahibiz. Bizlerin silah tutmaması, askerlik yapmaması lazım. Ancak Başbakanınız bununla da ilgileneceğini söyledi.”
Süryani cemaati çocuklarına dini eğitim verememekten, dil öğretememekten, kiliselerde en ufak bir tamirat için bile imar izni alamamaktan şikayetçi. Aynı yıllardır Rumlardan duyduğum sorunlar.
“Ancak herhalde Suriye’de durumunuz çok daha kötü” diyorum. “Hayır, tam tersine,” diyor İbrahim, “Suriye’de dini özgürlüklerimiz Türkiye’de olduğundan daha fazla. Daha rahatız. Vakıflarımızı ve mülklerimizi istediğimiz gibi yönetiyoruz. Okullarımız serbest. Kiliselerimizden vergi, elektrik parası bile alınmıyor.”
milliyet.com.tr
Dienstag, 5. April 2011
Bibel von rechts nach links
Aramäisch schreibt man von rechts nach links. Rebekka (12) machts vor. Lehrer Ilyas Kizilirmak schaut zu.
(Foto: Steinbach)
Von Julia Steinbach
BORKEN. Von rechts nach links gleiten Adessas Finger über die Zeilen des Liedtextes, während die Viertklässlerin mit klarer Stimme singt. Die Laute klingen fremd, die Melodie erhaben. Adessa singt eine Hymne auf der Muttersprache Jesu Christi: Aramäisch. Als sie fertig ist, klatschen ihre Mitschüler und ihr Lehrer Ilyas Kizilirmak. „Gut gemacht“, lobt der Pauker. Es ist Samstag, 15 Uhr: Syrisch-orthodoxer Religionsunterricht in der Johann-Walling-Schule.
15 Kinder aus Borken, zwischen vier und 15 Jahre alt, kommen jede Woche, um an dem Unterricht teilzunehmen. Ihr Lehrer Ilyas Kizilirmak stammt aus der Türkei, ist in Stadtlohn aufgewachsen und hat in Warburg studiert. Dem 26-Jährigen ist wichtig, dass sein Unterricht als normales Unterrichtsfach angesehen wird: „Die Noten stehen auf dem Zeugnis und sind versetzungswirksam“, sagt er.
Die Sprache, auf der Kizilirmak seine Schülern lehrt, ist Deutsch. Die religiösen Texte, mit denen sie arbeiten, sind überwiegend auf Aramäisch. Aramäisch ist eine semitische Sprache, die mit dem Hebräischen verwandt ist und deren Schrift von rechts nach links führt. Jesus von Nazareth sprach aramäisch. Wer Kizilirmak und seinen Schülern lauscht, wie sie das „Vater Unser“ beten, weiß, wie Christus klang, als er dieselben Worte sprach.
Die Schüler kennen die Sprache von ihren Eltern, die allesamt aus Tur Abdin, einer Region im Südosten der Türkei stammen. Tur Abdin liegt im Zweistromland, der Wiege des syrisch-orthodoxen Christentums.
Der bekannteste aramäische Christ aus Borken ist CDU-Ratsmitglied Ibrahim Özdemir. Seine vier Söhne besuchen allesamt den Unterricht. Sogar bereits der vierjährige Lukas. „Er müsste nicht herkommen, aber er kommt, weil er das hier lernen will“, sagt Özdemir stolz. Der Obst- und Gemüsehändler ist froh, dass es den Unterricht gibt. „Dafür danken wir der Johann-Walling-Schule“, sagt er.
Mindestens zwölf Teilnehmer muss eine Stadt vorweisen, damit die Bezirksregierung zwei Stunden aramäische Religionslehre pro Woche bewilligt. In der Kreisstadt gibt es zehn Familien, die insgesamt 15 Schüler stellen. Weil die Kinder unterschiedlich alt sind und zu verschiedenen Schulen gehen, muss Ilyas Kizilirmak die Inhalte individuell abstimmen. „Das klappt nur mit einer zeitlichen Aufteilung“, sagt er. Während er mit den einen paukt, machen die anderen Stillarbeit.
Wer denkt, dass die aramäischen Schüler dem Religionsunterricht an ihren Schulen fern bleiben, irrt. „Ich spreche eine Empfehlung aus, dass sie dort ebenfalls teilnehmen“, sagt Ilyas Kizilirmak. Die syrisch-orthodoxen Christen legen Wert auf Ökumene.
ivz-online.de/ 5.4.2011
(Foto: Steinbach)
Von Julia Steinbach
BORKEN. Von rechts nach links gleiten Adessas Finger über die Zeilen des Liedtextes, während die Viertklässlerin mit klarer Stimme singt. Die Laute klingen fremd, die Melodie erhaben. Adessa singt eine Hymne auf der Muttersprache Jesu Christi: Aramäisch. Als sie fertig ist, klatschen ihre Mitschüler und ihr Lehrer Ilyas Kizilirmak. „Gut gemacht“, lobt der Pauker. Es ist Samstag, 15 Uhr: Syrisch-orthodoxer Religionsunterricht in der Johann-Walling-Schule.
15 Kinder aus Borken, zwischen vier und 15 Jahre alt, kommen jede Woche, um an dem Unterricht teilzunehmen. Ihr Lehrer Ilyas Kizilirmak stammt aus der Türkei, ist in Stadtlohn aufgewachsen und hat in Warburg studiert. Dem 26-Jährigen ist wichtig, dass sein Unterricht als normales Unterrichtsfach angesehen wird: „Die Noten stehen auf dem Zeugnis und sind versetzungswirksam“, sagt er.
Die Sprache, auf der Kizilirmak seine Schülern lehrt, ist Deutsch. Die religiösen Texte, mit denen sie arbeiten, sind überwiegend auf Aramäisch. Aramäisch ist eine semitische Sprache, die mit dem Hebräischen verwandt ist und deren Schrift von rechts nach links führt. Jesus von Nazareth sprach aramäisch. Wer Kizilirmak und seinen Schülern lauscht, wie sie das „Vater Unser“ beten, weiß, wie Christus klang, als er dieselben Worte sprach.
Die Schüler kennen die Sprache von ihren Eltern, die allesamt aus Tur Abdin, einer Region im Südosten der Türkei stammen. Tur Abdin liegt im Zweistromland, der Wiege des syrisch-orthodoxen Christentums.
Der bekannteste aramäische Christ aus Borken ist CDU-Ratsmitglied Ibrahim Özdemir. Seine vier Söhne besuchen allesamt den Unterricht. Sogar bereits der vierjährige Lukas. „Er müsste nicht herkommen, aber er kommt, weil er das hier lernen will“, sagt Özdemir stolz. Der Obst- und Gemüsehändler ist froh, dass es den Unterricht gibt. „Dafür danken wir der Johann-Walling-Schule“, sagt er.
Mindestens zwölf Teilnehmer muss eine Stadt vorweisen, damit die Bezirksregierung zwei Stunden aramäische Religionslehre pro Woche bewilligt. In der Kreisstadt gibt es zehn Familien, die insgesamt 15 Schüler stellen. Weil die Kinder unterschiedlich alt sind und zu verschiedenen Schulen gehen, muss Ilyas Kizilirmak die Inhalte individuell abstimmen. „Das klappt nur mit einer zeitlichen Aufteilung“, sagt er. Während er mit den einen paukt, machen die anderen Stillarbeit.
Wer denkt, dass die aramäischen Schüler dem Religionsunterricht an ihren Schulen fern bleiben, irrt. „Ich spreche eine Empfehlung aus, dass sie dort ebenfalls teilnehmen“, sagt Ilyas Kizilirmak. Die syrisch-orthodoxen Christen legen Wert auf Ökumene.
ivz-online.de/ 5.4.2011
Montag, 4. April 2011
Aramäische Christen klagen Zerstörung ihrer Kultur in der Türkei an
Würzburg (epd). In Unterfranken lebende aramäische Christen haben vor der Zerstörung ihrer Kultur und Identität in der Türkei gewarnt. Sie werfen türkischen Behörden unter anderem vor, das über 1.600 Jahre alte Kloster Mor Gabriel Stück für Stück enteignen zu wollen. "Das Kloster ist das Herz der Aramäer, das wollen sie uns mit aller Macht wegnehmen", sagte Orhan Demircan dem epd bei einer Veranstaltung der Europaunion am Donnerstag in Würzburg. Wenn dieses Herz "herausgerissen" sei, würden die in Deutschland lebenden Aramäer auch nicht mehr dorthin zurückkehren wollen.
Orhan Demircan und Ercan Ercan, die bei der Veranstaltung der Europaunion von der Situation aramäischer Christen berichteten, kritisieren massive Diskriminierungen ihrer Glaubensbrüder im Südosten und Osten der Türkei. "Sie haben die kurdischen Clans gegen sich, teilweise auch den Staat und die Polizei", sagte Demircan, der inzwischen seit 34 Jahren in Unterfranken lebt. Seine Schwägerin und ihre Familie lebten noch als eine von sechs christlichen Familien in der Zwei-Millionen-Stadt Diyarbakir. Noch vor 30 Jahren habe es dort mehr als 300 christliche Familien gegeben. Ehemalige Klöster und Kirchen verfielen und würden als Ställe genutzt. Die Türkei garantiere zwar, die Rechte der christlichen Minderheit zu schützen. "Aber die tagtägliche Praxis ist reiner Hohn", kritisierte Ercan.
Demircan sagt, die Aramäer würden "seit Jahrhunderten diskriminiert". Und Ercan ergänzt, dass es seit Regierungsantritt der AKP in der Türkei gezielte terroristische Angriffe auf Geistliche und Mönche gegeben haben soll. Die Taten seien laut Polizei und Staatsanwaltschaft "von geistig verwirrten Personen" verübt worden, die infolge von "Krankheit" nicht belangt werden könnten. Demircan lobt ausdrücklich den neuen Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) für seine "klaren Worte" gegenüber der Türkei. Dies fordert er auch von der ganzen Bundesregierung: "Es muss konsequenter Druck aufgebaut werden."
Auch von den beiden christlichen Kirchen in Deutschland erwartet Demircan einen größeren Einsatz für die Belange der aramäischen Christen. "Sonst wird es dort bald keine mehr geben, auch nicht im Irak", befürchtet er. Der stellvertretende Bezirksvorsitzende der Europaunion in Unterfranken, Anton Halbig, kritisiert die Zustände in der Türkei: "Es widerspricht sich, dass die Muslime hier alle Rechte eines modernen Rechtsstaates genießen, dort die Christen aber verfolgt werden." Man habe den Eindruck eines "offensichtlichen Desinteresses" des EU-Beitrittskandidaten Türkei beim Thema Minderheitenrechte.
Das Volk der Aramäer lebt seit 3.000 Jahren im früheren Mesopotamien, das sich auf Teile des heutigen Syrien, Libanon, Irak und der Türkei erstreckt. Aramäisch war zur Zeit Jesu in Palästina die beherrschende Sprache. Große Teile des Alten und Neuen Testaments wurden ebenfalls in aramäischer Sprache verfasst. (0727/31.03.2011)
epd.de
Orhan Demircan und Ercan Ercan, die bei der Veranstaltung der Europaunion von der Situation aramäischer Christen berichteten, kritisieren massive Diskriminierungen ihrer Glaubensbrüder im Südosten und Osten der Türkei. "Sie haben die kurdischen Clans gegen sich, teilweise auch den Staat und die Polizei", sagte Demircan, der inzwischen seit 34 Jahren in Unterfranken lebt. Seine Schwägerin und ihre Familie lebten noch als eine von sechs christlichen Familien in der Zwei-Millionen-Stadt Diyarbakir. Noch vor 30 Jahren habe es dort mehr als 300 christliche Familien gegeben. Ehemalige Klöster und Kirchen verfielen und würden als Ställe genutzt. Die Türkei garantiere zwar, die Rechte der christlichen Minderheit zu schützen. "Aber die tagtägliche Praxis ist reiner Hohn", kritisierte Ercan.
Demircan sagt, die Aramäer würden "seit Jahrhunderten diskriminiert". Und Ercan ergänzt, dass es seit Regierungsantritt der AKP in der Türkei gezielte terroristische Angriffe auf Geistliche und Mönche gegeben haben soll. Die Taten seien laut Polizei und Staatsanwaltschaft "von geistig verwirrten Personen" verübt worden, die infolge von "Krankheit" nicht belangt werden könnten. Demircan lobt ausdrücklich den neuen Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) für seine "klaren Worte" gegenüber der Türkei. Dies fordert er auch von der ganzen Bundesregierung: "Es muss konsequenter Druck aufgebaut werden."
Auch von den beiden christlichen Kirchen in Deutschland erwartet Demircan einen größeren Einsatz für die Belange der aramäischen Christen. "Sonst wird es dort bald keine mehr geben, auch nicht im Irak", befürchtet er. Der stellvertretende Bezirksvorsitzende der Europaunion in Unterfranken, Anton Halbig, kritisiert die Zustände in der Türkei: "Es widerspricht sich, dass die Muslime hier alle Rechte eines modernen Rechtsstaates genießen, dort die Christen aber verfolgt werden." Man habe den Eindruck eines "offensichtlichen Desinteresses" des EU-Beitrittskandidaten Türkei beim Thema Minderheitenrechte.
Das Volk der Aramäer lebt seit 3.000 Jahren im früheren Mesopotamien, das sich auf Teile des heutigen Syrien, Libanon, Irak und der Türkei erstreckt. Aramäisch war zur Zeit Jesu in Palästina die beherrschende Sprache. Große Teile des Alten und Neuen Testaments wurden ebenfalls in aramäischer Sprache verfasst. (0727/31.03.2011)
epd.de
Freitag, 1. April 2011
H.H Moran Mor Ignatius Zakka I Iwas in talks with Prime Minister Recep Tayyip Erdoğan in Ankara on the Mor Gabriel Monastery Land Dispute
Ankara 30th March 2011: His Holiness Moran Mor Ignatius Zakka I Iwas, The Patriarch of the Syrian Orthodox Church of Antioch was accompanied by Mor Gregorius Yohanna Ibrahim Metropolitan of Aleppo, Mor Timotheos Samuel Aktas Bishop of Tur Abdin and Midyat, Mor Philoxenos Yusuf Cetin Bishop of Istanbul and Mor Philoxenus Mattias Nayis Patriarchal Assistant on an official visit as a guest of the Turkish government. Recep Tayyip Erdoğan, the Prime Minister of the Republic of Turkey, welcomed, in his residence in Ankara, His Holiness and the accompanied delegation of bishops and members of the Tur Abdin and Istanbul Church Council and the head of the legal team in charge of the Tur Abdin case. Also present at the meeting were the Turkish Secretary for the Environment whose office is responsible for Turkish Forestry, senior members of the Turkish civil servants representing different ministries involved in this case and members of the diplomatic corps. The talks took place pending the judicial proceedings in relation to the dispute of annexing land of Church Syrian Orthodox Church in the region of Tur Abdin South East Turkey. His Holiness highlighted the ancient history of the Syrian Orthodox and their coexistence in Turkey. His Holiness discussed the case of Tur Abdin and how after, two thousand years we are now witnessing sacreligious moves to annexe land and properties of the Monasteries of Mar Gabriel, a sacred monastery and an important spiritual centre and destination for pilgrims for the Syrian Orthodox (second to Jerusalem). His Holiness stressed that justice must take its course in the restoration of the rights of the Church. His Holiness assured the Prime Minster that the Church will not forsake its rights in its sacred places at any cost. Mr. Erdoğan highlighted his appreciation of the role and participations of the Syrian Orthodox in Turkey whose fingerprints are indelible in the history of Turkey. Mr Erdoğan told the Patriarch and his delegation that he will be following the case and will do his utmost to find a proper outcome to settle this dispute after the issuance of the court’s verdict. The meeting lasted for over an hour. It was agreed that the Patriarch and Prime Minster Erdoğan will meet again soon after the court verdict to follow up the disputed lands of St Gabriel’s Monastery. A report of the meeting appeared in the Turkish equivalent to the court circular and was widely covered by the Turkish media.
Source: alepposuryoye.com
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